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Heterogenität als Chance. Lehrerprofessionalität im Wandel

von Ingeborg Seitz

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[1.] Is/Fragment 195 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2023-04-01 04:24:40 Numer0nym
Brühlmeier 1995, Fragment, Gesichtet, Is, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 195, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Brühlmeier 1995
Seite(n): Online-Quelle, Zeilen: –
[Aber gerade die Adlersche Psychologie macht in] besonderem Maße deutlich, dass diese beiden Aspekte der Erziehung in der Praxis nicht voneinander zu trennen sind.

Der Abbruch des Strebens nach Macht kann nämlich nur in dem Maße nachhaltig erwirkt werden, als dem Machtstreben die Basis entzogen wird und das ist eben das Minderwertigkeitsgefühl. Abbau des Minderwertigkeitsgefühls ist aber identisch mit Aufbau eines gesunden Selbstwertgefühls. Paradoxerweise ist aber das Minderwertigkeitsgefühl nicht nur negativ. Adler glaubt nämlich, dass letztlich die ganze Erziehbarkeit des Kindes auf dem Erlebnis seiner Minderwertigkeit beruht; offensichtlich wirkt die Wahrnehmung, dass andere Menschen vieles besser können und in ihrer Entwicklung weiter fortgeschritten sind, auch als Anreiz für Lernen und Entwicklung. Trotz dieses positiven Aspekts hat nach Adler der Erzieher darauf zu achten, dass das Minderwertigkeitsgefühl so klein als möglich gehalten werden kann, damit sich das vertikale Streben in akzeptablen Grenzen hält. Nach Adler hat der Erzieher sorgsam darauf zu achten, dass das Kind von klein auf so wenig als möglich entmutigt wird. Es gilt darum vor allem zwei Erziehungsfehler zu vermeiden, die beide gleichermaßen entmutigend sind: die Verwöhnung (sie entmutigt das Kind, weil ihm alle Schwierigkeiten abgenommen werden und man ihm selbst nichts zutraut) und die Unterdrückung (sie entmutigt das Kind, weil seine Eigeninitiative abgewertet wird). Sehr entmutigend wirken auch Erzieher (Eltern und Lehrer), die stets nur mit Vollkommenem zufrieden sind, alles kritisieren, was das Kind äußert, und überall das Negative herausstreichen. Alle das Selbstwertgefühl des Kindes verletzenden Erziehungsmittel sind zu vermeiden. Stattdessen ist das Selbstwertgefühl des Kindes von klein auf bewusst zu stärken. Das geschieht vor allem dadurch, dass man es akzeptiert und liebt, unabhängig von seinen Leistungen. Es geht darum, das Kind zu ermutigen, was nicht gleichbedeutend ist mit loben. Dem Lob muss immer eine als gut gewertete Leistung vorausgehen, wogegen die Ermutigung ein Ausdruck einer positiven emotionalen Beziehung ist. Sie äußert sich z. B. darin, dass wir das Kind ernst nehmen, auf seine wahren Bedürfnisse eingehen, echt Anteil nehmen an dem, was es tut und wofür es sich interessiert, und ihm höflich und mit Respekt begegnen. Dieser Abbau des Minderwertigkeitsgefühls und Aufbau des Selbstwertgefühls steht immer im Dienste der Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls, denn dieses kann nicht anders entwickelt werden, als in einer gelebten, von gegenseitiger Zuneigung und Annahme getragenen Gemeinschaft.258


258 Als Pädagoge berühmt geworden ist Rudolf Dreikurs, ein Schüler Adlers. („Kinder fordern uns heraus“ und „Psychologie im Klassenzimmer“ - Klett-Verlag Stuttgart. 1971/75).

Aber gerade die Adlersche Psychologie macht in besonderem Masse deutlich, dass diese beiden Aspekte der Erziehung in der Praxis nicht voneinander zu trennen sind. Der ,Abbruch des Strebens nach Macht’ kann nämlich nur in dem Masse nachhaltig erwirkt werden, als dem Machtstreben die Basis entzogen wird und das ist eben das Minderwertigkeitsgefühl. Abbau des Minderwertigkeitsgefühls ist aber identisch mit Aufbau eines gesunden Selbstwertgefühls.

Paradoxerweise ist aber das Minderwertigkeitsgefühl nicht nur negativ. Adler glaubt nämlich, dass letztlich die ganze Erziehbarkeit des Kindes auf dem Erlebnis seiner Minderwertigkeit beruht; offensichtlich wirkt die Wahrnehmung, dass andere Menschen vieles besser können und in ihrer Entwicklung weiter fortgeschritten sind, auch als Anreiz für Lernen und Entwicklung. Trotz dieses positiven Aspekts hat nach Adler der Erzieher darauf zu achten, dass das Minderwertigkeitsgefühl so klein als möglich gehalten werden kann, damit sich das vertikale Streben in akzeptablen Grenzen hält. Nach Adler hat der Erzieher sorgsam darauf zu achten, dass das Kind von klein auf so wenig als möglich entmutigt wird. Es gilt darum vor allem zwei Erziehungsfehler zu vermeiden, die beide gleichermassen entmutigend sind:

  • die Verwöhnung (sie entmutigt das Kind, weil ihm alle Schwierigkeiten abgenommen werden und man ihm selbst nichts zutraut) und
  • die Unterdrückung (sie entmutigt das Kind, weil seine Eigeninitiative abgewertet wird).

Sehr entmutigend wirken auch Erzieher (Eltern und Lehrer), die stets nur mit Vollkommenem zufrieden sind, alles bekritteln, was das Kind äussert, und überall das Negative herausstreichen. Auch sehr tüchtige Eltern, die tatsächlich Wertvolles und Perfektes leisten, stellen oft für die Kinder eine Belastung dar. Alle das Selbstwertgefühl des Kindes verletzenden ,Erziehungsmittel’ sind zu vermeiden: Nörgeln, Lächerlichmachen, Blossstellen, Schuldgefühle erwecken, Beleidigen, abschätzig Urteilen usf.

Statt dessen ist das Selbstwertgefühl des Kindes von klein auf bewusst zu stärken. Das geschieht vor allem dadurch, dass man es akzeptiert und liebt, unabhängig von seinen Leistungen. Es geht darum, das Kind zu ermutigen, was nicht gleichbedeutend ist mit loben. Dem Lob muss immer eine als gut gewertete Leistung vorausgehen, wogegen die Ermutigung ein Ausdruck einer positiven emotionalen Beziehung ist. Sie äussert sich z.B. darin, dass wir das Kind ernst nehmen, auf seine wahren Bedürfnisse eingehen, echt Anteil nehmen an dem, was es tut und wofür es sich interessiert, und ihm höflich und mit Respekt begegnen. Dieser Abbau des Minderwertigkeitsgefühls und Aufbau des Selbstwertgefühls steht immer im Dienste der Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls, denn dieses kann nicht anders entwickelt werden, als in einer gelebten, von gegenseitiger Zuneigung und Annahme getragenen Gemeinschaft.

Nachtrag:

Pädagogische Grundgedanken von Rudolf Dreikurs

Als Pädagoge bekannt geworden ist ein Schüler Adlers: Rudolf Dreikurs. Bekannte Bücher sind ,Kinder fordern uns heraus’ und ,Psychologie im Klassenzimmer’ (Klett-Verlag Stuttgart, 19715).

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle.

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Sichter
(Schumann), Hindemith



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Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Hindemith, Zeitstempel: 20151222173257