von Dr. Gunther Pabst
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[1.] Gp/Fragment 057 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-02-06 09:47:09 Hindemith | Ewerbeck 1993, Fragment, Gesichtet, Gp, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 57, Zeilen: 1 ff (kpl.) |
Quelle: Ewerbeck 1993 Seite(n): 151, 152, Zeilen: 151: 1 ff, 151: 1-3 |
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Mit den vorliegenden Ergebnissen zur Regeneration des spongiösen Defektes werden statistisch abgesicherte, reproduzierbare Standardwerte für ein tierexperimentelles Modell der entkoppelten Knochenformation vorgelegt, die mit bekannten Einschränkungen (176) auf menschliche Verhältnisse übertragbar sind. Der Wert von Untersuchungsergebnissen anderer Autoren, die sich ähnlicher Modelle bedient haben, wird gemindert durch eine zu geringe Zahl getesteter Individuen, durch ausschließlich qualitative oder allenfalls semiquantitative Ergebnisfixierung, oder durch speziesbedingte mangelnde Übertragbarkeit auf menschliche Bedingungen (36, 40, 86, 105, 167). Welch gravierenden Einfluß die Wahl der untersuchten Spezies haben kann, zeigen die Resultate von Untersuchungen zur Wirksamkeit des Bone-morphogenetic-Protein (BMP) auf die Osteogenese (100, 127, 156, 166, 174, 184). Während bovines BMP bei Nagetieren sowohl in Knochendefekten, als auch intramuskulär appliziert zu einer lokalen Knochenneubildung führt (127, 156, 166), ist dieser Effekt beim Hund im Knochendefekt unzuverlässig und intramuskulär fehlt er gänzlich (196, 171).
Aus der fluoreszenzmorphometrisch bestimmten Geschwindigkeit der Knochenneubildung läßt sich rückschließen auf die Geschwindigkeit der Kapillareinsprossung. Durch Berücksichtigung der Tatsache, daß eine Mineralisation der osteoiden Matrix lamellären Knochens mit einer zeitlichen Latenz von etwa 8 Tagen nach seiner Produktion erfolgt (61, 164) kann davon ausgegangen werden, daß Kapillaren bereits 8 Tage früher bis zu dem Ort vorgedrungen sind, der durch eine Fluorochrom-Zeitmarke fixiert wurde. Zum Zeitpunkt der Fluoreszenzmarkierung der Mineralisationsfront sind die Kapillaren bereits 8 Tage lang in Richtung Defektzentrum weiter vorgedrungen. Daraus ergibt sich, daß die Strecke, die durch die Fluorochrommarkierung am 19. Tag des Experimentes definiert wurde, von den Kapillaren innerhalb ca. 11 Tagen zurückgelegt wurde. Die resultierende Einsprossungsgeschwindigkeit von ca. 0.231 mm/d liegt im Rahmen der von EITEL (39) angegebenen Werte (0,2 - 0,7 mm/d) für Weichgewebe. Aus den erwähnten Gründen kann davon ausgegangen werden, daß die Geschwindigkeit unmittelbar zu Beginn des Experimentes höher war, als der angegebene Mittelwert für die ersten 11 Tage. Der fehlende Einfluß der Testsubstanz auf die Formationsparameter im Regenerationsmodell führt dazu, daß als Grundlage für Standardwerte nicht nur die medikationsfreie Kontrollgruppe, sondern das gesamte Kollektiv (n = 32) herangezogen werden kann. Von einem hohen Grad an Reproduzierbarkeit der ermittelten Werte kann somit ausgegangen werden. Dies wird auch deutlich in der geringen Schwankungsbreite der Meßwerte für die trabekulären Knochenvolumina im Defekt und der umgebenden Spongiosa (Abb. 32). Für Letztere besteht eine erstaunliche Übereinstimmung mit den Normalwerten der menschlichen Beckenkammspongiosa junger erwachsener Menschen (160). 36 Draenert K, Draenert Y, Springorum H W, Gauer E, Müller M E, Willenegger H (1981) Histomorphologie des Spongiosadefektes und die Heilung des autologen Spongiosatransplantates In: Cotta H, Martini A K (Hrsg.): Implantate und Transplantate in der Plastischen und Wiederherstellungschiurgie, S. 127-142 Springer Verlag Berlin, Heidelberg, New York 39 Eitel F (1987) Morphologische Aspekte der Knochenregeneration In: Wolter D, Jungbluth K H (Hrsg.): Wissenschaftliche und klinische Aspekte der Knochentransplantation, S. 11-30 Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 40 Eitel F, Seiler H, Schweiberer L (1981) Vergleichende morphologische Untersuchungen zur Übertragbarkeit tierexperimenteller Ergebnisse auf den Regenerationsprozeß des menschlichen Röhrenknochens. I. Untersuchungsmethoden, II. Untersuchungsergebnisse Unfallheilkunde 84: 250-264 61 Frost H M (1980) Skeletal physiology and bone remodeling In: Urist M R (Ed.): Fundamental and clinical bone physiology, S. 208-241 Lippincott, Philadelphia 86 Katthagen B D (1986) Knochenregeneration mit Knochenersatzmaterialien. Eine tierexperimentelle Studie. Hefte zur Unfallheilk. 178 Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 100 Lindholm T C, Lindholm T S, Alitalo I, Urist M R (1988) Bovine bone morphogenetic protein (b BMP) induced repair of skull trephine defects in sheep. Clin. Orthop. 227: 265-268 105 Maatz R, Lentz W, Graf R (1954) Spongiosa test of bone grafts for transplantation J. Bone Jt. Surg. 36 A: 721-731 127 Nilsson O S, Urist M R, Dawson E G, Schmalzried T P, Finerman G A M (1986) Bone repaire induced by bone morphogenetic protein in ulnar defects in dogs J. Bone Jt. Surg. 68 B: 635-642 156 Sato K, Urist M R (1985) Induced regeneration of calvaria by bone morphogenetic protein (BMP) in dogs Clin. Orthop. 197: 301-311 160 Schenk R (1976) Standard values -(Histomorphometry) iliac crest, cancellous bone In: Jaworski Z F G (Ed.): Proceedings of the workshop on bone morphometry, S. 392-394 University of Ottawa Press, Ottawa 164 Schenk R K, Willenegger H R (1977) Zur Histologie der primären Knochenheilung. Modifikation und Grenzen der Spaltheilung in Abhängigkeit von der Defektgröße Unfallheilkunde 80: 155-160 166 Schwarz N, Schlag G, Thumer M, Eschberger H, Dinges H P, Redl H (1991) Fresh autogeneic, frozen allogeneic and decalcified allogeneic bone grafts in dogs J. Bone Jt. Surg. 73 B: 787-790 167 Schweiberer L (1970) Experimentelle Untersuchungen von Knochentransplantaten mit unveränderter und mit denaturierter Knochengnmdsubstanz. Ein Beitrag zur kausalen Osteogenese. Hefte zur Unfallheilkunde 103 Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 171 Stracke H, Schatz Ch, Pralle H, Ullmann J, Schatz H (1985) Osteocalcin, a marker of elevated bone turnover Calcif. Tissue Int. 38, Suppl: 39 174 Takagi K, Urist M R (1982) The role of bone marrow in bone morphogenetic protein-induced repair of femoral massiv diaphyseal defects Clin. Orthop. Rel. Res. 171: 224-231 176 Urist M R (1989) Intruduction to update on osteochondral allograft surgery In: Aebi M, Regazzoni P (Hrsg.): Bone transplantation, S. 1-6 Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 184 Yasko A W, Lane J M, Fellinger E J, Rosen V, Wozney J, Wang E A (1992) The healing of segmental bone defects, included by recombinant human bone morphogenetic protein (rh MBP-2) J. Bone Jt. Surg. 74 A: 659-670 |
Mit den vorliegenden Ergebnissen zur Regeneration eines spongiösen Defektes werden statistisch abgesicherte, reproduzierbare Standardwerte für ein tierexperimentelles Modell der entkoppelten Knochenformation vorgelegt, die mit bekannten Einschränkungen (271) auf menschliche Verhältnisse übertragbar sind. Der Wert von Untersuchungsergebnissen anderer Autoren, die sich ähnlicher Modelle bedient haben, wird gemindert durch eine zu geringe Zahl getesteter Individuen, durch ausschließlich qualitative oder allenfalls semiquantitative Ergebnisfixierung, oder durch Spezies-bedingte mangelnde Übertragbarkeit auf menschliche Bedingungen (57, 64, 133, 163, 251). Welch gravierenden Einfluß die Wahl der untersuchten Spezies haben kann, zeigen die Resultate von Untersuchungen zur Wirksamkeit des Bone-morphogenetic-Protein (BMP) auf die Osteoneogenese (157, 196, 236, 250, 265, 285). Während bovines BMP bei Nagetieren sowohl in Knochendefekten, als auch intramuskulär appliziert zu einer lokalen Knochenneubildung führt (196, 265, 285), ist dieser Effekt beim Hund im Knochendefekt unzuverlässig und intramuskulär gänzlich fehlend (196, 236, 250).
Aus der fluoreszenzmorphometrisch bestimmten Geschwindigkeit der Knochenneubildung läßt sich rückschließen auf die Geschwindigkeit der Kapillareinsprossung. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß eine Mineralisation der osteoiden Matrix lamellären Knochens mit einer zeitlichen Latenz von etwa 8 Tagen nach seiner Produktion erfolgt (95, 245), kann davon ausgegangen werden, daß Kapillaren bereits 8 Tage früher bis zu dem Ort vorgedrungen sind, der durch eine Fluorochrom-Zeitmarke fixiert wurde Zum Zeitpunkt der Fluoreszenzmarkierung der Mineralisationsfront sind die Kapillaren bereits 8 Tage lang in Richtung Defektzentrum weiter vorgedrungen Daraus ergibt sich, daß die Strecke, die durch die Fluorochrommarkierung am 19. Tag des Experimentes definiert wurde, von den Kapillaren innerhalb von ca. 11 Tagen zurückgelegt wurde. Die resultierende Einsprossungsgeschwindigkeit von ca. 0,231 mm/d liegt im Rahmen der von EITEL (62) angegebenen Werte (0,2 - 0,7 mm/d) für Weichgewebe. Aus den erwähnten Gründen kann davon ausgegangen werden, daß die Geschwindigkeit unmittelbar zu Beginn des Experimentes höher war, als der angegebene Mittelwert für die ersten 11 Tage. Der fehlende Einfluß der Testsubstanz auf die Formationsparameter im Regenerationsmodell führt dazu, daß als Grundlage für Standardwerte nicht nur die medikationsfreie Kontrollgruppe, sondern das gesamte Kollektiv (n = 32) herangezogen werden kann Von einem hohen Grad an Reproduzierbarkeit der ermittelten Werte kann somit ausgegangen werden Dies wird auch deutlich in der geringen Schwankungsbreite der Meßwerte für die trabekulären Knochenvolumina im Defekt und [Seite 151] der umgebenden Spongiosa (s. Abb. 66). Für Letztere besteht eine erstaunliche Übereinstimmung mit den Normalwerten der menschlichen Beckenkammspongiosa junger erwachsener Menschen (241). 57 Draenert K, Draenert Y, Springorum H W, Gauer E, Müller M E, Willenegger H (1981) Histomorphologie des Spongiosadefektes und die Heilung des autologen Spongiosatransplantates In: Cotta H, Martini A K (Hrsg ): Implantate und Transplantate in der Plastischen und Wiederherstellungschirurgie, S. 127-142 Springer Verlag Berlin, Heidelberg, New York 62 Eitel F (1987) Morphologische Aspekte der Knochenregeneration In: Wolter D, Jungbluth K H (Hrsg ): Wissenschaftliche und klinische Aspekte der Knochentransplantation, S. 11-30 Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 64 Eitel F, Seiler H, Schweiberer L (1981) Vergleichende morphologische Untersuchungen zur Übertragbarkeit tierexperimenteller Ergebnisse auf den Regenerationsprozeß des menschlichen Röhrenknochens. I Untersuchungsmethoden, II. Untersuchungsergebnisse Unfallkheilkunde 84: 250-264 95 Frost HM (1980) Skeletal physiology and bone remodeling In: Urist M R (Ed ): Fundamental and clinical bone physiology, S. 208-241 Lippincott, Philadelphia 133 Katthagen B D (1986) Knochenregeneration mit Knochenersatzmaterialien. Eine tierexperimentelle Studie. Hefte zur Unfallheilk. 178 Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 157 Lindholm T C, Lindholm T S, Alitalo I, Urist M R (1988) Bovine bone morphogenetic protein (b BMP) induced repair of skull trephine defects in sheep Clin. Orthop. 227: 265-268 163 Maatz R, Lentz W, Graf R (1954) Spongiosa test of bone grafts for transplantation J. Bone Jt. Surg. 36 A: 721-731 196 Nilsson O S, Urist M R, Dawson E G, Schmalzried T P, Finerman G A M (1986) Bone repaire induced by bone morphogenetic protein in ulnar defects in dogs J Bone Jt. Surg. 68 B: 635-642 236 Sato K, Urist MR (1985) Induced regeneration of calvaria by bone morphogenetic protein (BMP) in dogs Clin. Orthop. 197: 301-311 241 Schenk R(1976) Standard values -(Histomorphometry) iliac crest, cancellous bone In . Jaworski Z F G (Ed ): Proceedings of the workshop on bone morphometry, S. 392- 394 University of Ottawa Press, Ottawa 245 Schenk R K, Willenegger H R ( 1977) Zur Histologie der primären Knochenheilung. Modifikationen und Grenzen der Spaltheilung in Abhängigkeit von der Defektgröße Unfallheilkunde 80: 155-160 250 Schwarz N, Schlag G, Thumer M, Eschberger H, Dinges H P, Redl H (1991) Fresh autogeneic, frozen allogeneic, and decalcified allogeneic bone grafts in dogs J. Bone Jt. Surg. 73 B: 787-790 251 Schweiberer L (1970) Experimentelle Untersuchungen von Knochentransplantaten mit unveränderter und mit denaturierter Knochengrundsubstanz. Ein Beitrag zur kausalen Osteogenese. Hefte zur Unfallheilkunde 103 Springer Verlag, Berlin, Heidelberg New York 265 Takagi K, Urist M R ( 1982) The role of bone marrow in bone morphogenetic protein-induced repair of femoral massiv diaphyseal defects. Clin. Orthop Rel. Res. 171: 224-231 271 Urist MR (1989) Introduction to update on osteochondral allograft surgery In: Aebi M, Regazzoni P (Hrsg ): Bone transplantation, S. 1-6 Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 285 Yasko A W, Lane J M, Fellinger E J, Rosen V, Wozney J, Wang E A (1992) The healing of segmental bone defects, included by recombinant human bone morphogenetic protein (rh MBP-2) J. Bone Jt. Surg. 74 A: 659-670 |
Quelle nicht genannt. Beim Verf. der Diss. wird im Literaturverzeichnis auf 196 verwiesen, das Verzeichnis geht allerdings nur bis 189. |
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