von Dr. Gunther Pabst
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[1.] Gp/Fragment 050 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-02-06 09:59:18 Hindemith | Ewerbeck 1993, Fragment, Gesichtet, Gp, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 50, Zeilen: 1-34 |
Quelle: Ewerbeck 1993 Seite(n): 139, 140, 141, 142, Zeilen: 139: 31 ff, 140: 1 ff, 141: 1 ff, 142: 1-2 |
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Der in allen Testgruppen auffälligen relativen Höhe der Meßwerte für den Kalzium-Phosphor- Quotienten, die gelegentlich sogar über den theoretischen Wert des Hydroxylapatits [sic] ging, scheint ein auf die Methylmetacrylateinbettung zurückzuführender systematischer Effekt zugrunde zu liegen: Die Bestimmung des Kalzium-Phosphor-Verhältnisses in zwei nicht eingebetteten, nativen Spongiosazylindern in jeweils 5 Meßfeldern bei identischer Kalibrierung der Meßgeräte führte mit Mittelwerten von 1,569 bzw. 1,601 zu deutlich niedrigeren Ergebnissen.
Dies entspricht der Tatsache, daß auch in reifen Knochen niemals ausschließlich stöchometrisch [sic] reines, ideales Hydroxylapatit als einziges Mineral vorliegt (14, 90, 126). Die Ursache des Effektes, der zu höheren Meßwerten des Kalzium-Phosphor-Quotienten führt, ist unklar. Der Einbettungskunststoff selbst enthält weder Kalzium noch Phosphor, sodaß eine substanzbedingte Meßwertverschiebung ausscheidet. Da jedoch offensichtlich ein bei allen Proben wirksamer systematische [sic] Effekt vorliegt, ist die Aussagekraft der Methode hinsichtlich der Verschiebung des Kalzium-Phosphor-Quotienten durch Clodronat nicht beeinträchtigt. Bei einer Reduktion der Probenzahlen ist mit einer höheren Streubreite der Werte zu rechnen, da sich innerhalb der Knochenprobe die Mineralisationsprozesse in verschiedenen Entwicklungsstadien befinden, sodaß jüngere und ältere Mineralablagerungen mit unterschiedlichen Eigenschaften nebeneinander Vorkommen können (151). Dies konnte bereits lichtmikroskopisch gezeigt werden (Abb. 21 und Abb. 22) und wurde bereits durch die Kalzium-Phosphor-Quotienten-Bestimmung in je 5 Meßfeldern in den bereits erwähnten Nativpräparaten bestätigt. Die Sreubreite [sic] der Werte betrug maximal 10%. Zur Absicherung der Ergebnisse wäre es aus diesem Grunde wünschenswert gewesen in jeder gewählten Meßregion eines Präparates eine Vielzahl von Messungen durchzuführen. Der erhebliche personelle und apparative Aufwand der Methode zwang jedoch zur Beschränkung auf insgesamt 3 Meßpunkte, je Präparat. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die statistische Gültigkeit der vorgelegten Ergebnisse unter gewissen Einschränkungen zu sehen. Auch mit diesen Einschränkungen sind Trends jedoch unübersehbar. Der Einfluß des verwendeten Bisphosphonat-Präparates auf die Mineralisation des Knochens wurde bereits durch die histomorphometrische Quantifizierung des nicht mineralisierten Osteoides erfaßt. Im Methodenvergleich wird deutlich, daß die Bestimmung des Kalzium-Phosphor-Quotienten nicht nur von der Art des Verfahrens einem anderen Ansatz folgt, als die Morphometrie. Auch der Ort der Messung ist ein anderer. Die Bestimmungen erfolgten ausschließlich in bereits mineralisierter Substanz, gekennzeichnet durch eingemauerte Osteozyten. Die grundlegenden methodischen Unterschiede der beiden Verfahren führten im Fall der gegseitigen [sic] Trendbestätigung zu einem Gewinn an Aussagekraft. 14 Boskey A L (1981) Current concepts of the physiology and biochemistry of calcification Clin. Orthop, rel. Res. 157: 225-257 90 König K (1987) Karies und Parodontopahtien Thieme, Stuttgart 126 Neumann W F (1980) Bone material and calcification mechanisms In: Urist M R (Ed.): Fundamental and clinical bone physiology, S. 83-107 Lippincott, Philadelphia 151 Rüther W (1939) Diphosphonatwirkungen auf ektope Ossifikationen. Eine tierexperimentelle Studie. Thieme Verlag, Stuttgart, New York |
Der in allen Testgruppen auffälligen relativen Höhe der Meßwerte für den Kalzium- Phosphor-Quotienten, die gelegentlich sogar den theoretischen Wert des Hydroxylapatites übertraf, scheint ein auf die Methylmethacrylateinbettung zurückzuführender systematischer Effekt zugrunde zu liegen: Die Bestimmung des Kalzium-Phosphor-Verhältnisses in zwei nicht eingebetteten, nativen Spongiosazylindern (Abb. 121 a und b) in jeweils 5 Meßfeldern bei identischer Kalibrierung
[Seite 140] der Meßgeräte führte mit Mittelwerten von 1,569 bzw. 1,601 zu deutlich niedrigeren Ergebnissen. Dies entspricht der Tatsache, daß auch in reifem Knochen niemals ausschließlich stöchiometrisch reines, ideales Hydroxylapatit als einziges Mineral vorliegt (26, 139, 195). Die Ursache des Effektes, der zu höheren Meßwerten des Kalzium- [Seite 141] Phosphor-Quotienten führt, ist unklar. Der EinbettungskunststofF selbst enthält weder Kalzium noch Phosphor, so daß eine substanzbedingte Meßwertverschiebung ausscheidet (Abb. 122). Da jedoch offensichtlich ein bei allen Proben wirksamer systematischer Effekt vorliegt, ist die Aussagekraft der Methode hinsichtlich der Verschiebung des Kalzium-Phosphor-Quotienten durch Clodronat nicht beeinträchtigt. Bei einer Reduktion der Probezahlen ist mit einer höheren Streubreite der Werte zu rechnen, da sich innerhalb einer Knochenprobe die Mineralisationsprozesse in verschiedenen Entwicklungsstadien befinden, so daß jüngere und ältere Mineralablagerungen mit unterschiedlichen Eigenschaften nebeneinander Vorkommen können (230). Dies konnte bereits lichtmikroskopisch gezeigt werden (Abb. 46/47) und wurde durch die Kalzium-Phosphor-Quotientenbestimmung in je 5 Meßfeldern in den bereits erwähnten Nativpräparaten bestätigt. Die Streubreite der Werte betrug maximal 10 %. Zur Absicherung der Ergebnisse wäre es aus diesem Grunde wünschenswert gewesen, in jeder der gewählten Meßregionen eines Präparates eine Vielzahl von Messungen durchzuführen. Der erhebliche personelle und apparative Aufwand der Methode zwang jedoch zur Beschränkung auf insgesamt 3 Meßpunkte je Präparat. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die statistische Gültigkeit der vorgelegten Ergebnisse unter gewissen Einschränkungen zu sehen. Auch mit diesen Einschränkungen sind Trends jedoch unübersehbar. Der Einfluß des verwendeten Bisphosphonat-Präparates auf die Mineralisation des Knochens wurde bereits durch die histomorphometrische Quantifizierung des nicht mineralisierten Osteoides erfaßt. Im Methodenvergleich wird deutlich, daß die Bestimmung des Kalzium-Phosphor-Quotienten nicht nur von der Art des Verfahrens einem anderen Ansatz folgt, als die Morphometrie Auch der Ort der Messung ist ein anderer Die Bestimmungen erfolgten ausschließlich in bereits mineralisierter Substanz, gekennzeichnet durch eingemauerte Osteozyten (s. Abb. [Seite 142] 35 b). Die grundlegenden methodischen Unterschiede der beiden Verfahren führen im Falle der gegenseitigen Trendbestätigung zu einem Gewinn an Aussagekraft. 26 Boskey A L (1981) Current concepts of the physiology and biochemistry of calcification Clin. Orthop, rel. Res. 157: 225-257 139 König K (1987) Karies und Parodontopathien Thieme, Stuttgart 195 Neuman W F (1980) Bone material and calcification mechanisms In: Urist M R (Ed ): Fundamental and clinical bone physiology, S. 83-107 Lippincott, Philadelphia 230 Rüther W (1989) Diphosphonatwirkungen auf ektope Ossifikationen. Eine tierexperimentelle Studie. Thieme Verlag, Stuttgart, New York |
Quelle nicht genannt. Schreibfehler im Literaturverzeichnis nur beim Doktoranden. |
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