von Prof. Dr. Gerardo J. Briceño
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[1.] Gjb/Fragment 114 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2013-10-05 13:12:04 Guckar | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gjb, Imbusch Bonacker 2006, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 114, Zeilen: 1-29 (komplett) |
Quelle: Imbusch Bonacker 2006 Seite(n): 86-87, Zeilen: 21ff |
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Im Zentrum der Gewaltproblematik steht zweifellos die direkte physische Gewalt, die auf Schädigung, Verletzung oder Tötung anderer Personen abzielt. Diese Form der Gewalt wird immer manifest und meistens auch intendiert ausgeübt. Popitz276 hat in der relativen Instinktenbundenheit [sic] des Menschen mit der weitreichenden Befreiung von Handlungszwängen und Handlungshemmungen die anthropologische Basis dieser Art der Gewalt gesehen. Dadurch, dass der Mensch nicht Gewalt ausüben muss, aber immer gewaltsam handeln kann, gewinnt Gewalt ihren beunruhigenden Charakter: Als eine Handlungsoption, als Möglichkeit des Handelns ist Gewalt jederzeit einsetzbar, sie setzt keine dauerhaft überlegenen Machtmittel voraus, weil ihre Mächtigkeit ganz elementar aus der Verletzbarkeit des menschlichen Körpers resultiert.277
Der Mensch muss keine Gewalt ausüben, es ist aber immer eine Möglichkeit des Handelns und setzt keine dauerhaften Machtmittel voraus. Die Mächtigkeit entsteht aus der Verletzbarkeit des menschlichen Körpers. Der Einsatz physischer Gewalt erzielt damit an und für sich Wirkungen, sie ist kulturell voraussetzungslos und universell wirksam und muss nicht erst verstanden werden. Neidhardt hat in diesem Sinne von physischer Gewalt als einer Universalsprache gesprochen und ihre Besonderheit gerade darin gesehen, dass ihr Einsatz sicherer, unbedingter und allgemeiner als andere Zwangsmittel Wirkungen zeitigt und dass sie ein im Ernstfall alles [sic] anderen überlegenes Kontrollwerkzeug und politisches Machtinstrument ist.278 Gewalt ist letztendlich eine Universalsprache. Besonderheit: Einsatz wirkungsvoller, sicherer und unbedingter als andere Zwangsmittel. Im Ernstfall ein allen anderen überlegenes Kontrollwerkzeug und politisches Machtmittel. 276 POPITZ 1986, S. 48 ff. 277 SCARRY 1992; IMBUSCH/BONACKER 2006, S. 86. 278 NEIDHARDT 1986, S. 134; IMBUSCH/BONACKER a.a.O., S. 87. |
Im Zentrum der Gewaltproblematik steht zweifellos die direkte physische Gewalt, die auf Schädigung, Verletzung oder Tötung anderer Personen abzielt. Diese Form der Gewalt wird immer manifest und meistens auch intendiert ausgeübt. Heinrich Popitz hat in der relativen Instinktentbundenheit des Menschen mit der weitreichenden Befreiung von Handlungszwängen und Handlungshemmungen die anthropologische Basis dieser Art der Gewalt gesehen.32 Dadurch, dass der Mensch nicht Gewalt ausüben muss, aber immer gewaltsam handeln kann, gewinnt Gewalt ihren beunruhigenden Charakter: Als eine Handlungsoption, als Möglichkeit des Handelns ist Gewalt jederzeit einsetzbar, sie setzt keine dauerhaft überlegenen Machtmittel voraus, weil ihre Mächtigkeit ganz elementar aus der Verletzbarkeit des menschlichen Körpers resultiert33 Der Einsatz physischer Gewalt erzielt damit an und für sich Wirkungen, sie ist kulturell voraussetzungslos und universell wirksam und muss nicht erst verstanden werden. Friedhelm Neidhardt hat in diesem Sinne von physischer Gewalt als einer Universalsprache gesprochen und ihre Besonderheit gerade darin gesehen, dass ihr Einsatz sicherer, unbedingter und allgemeiner als andere Zwangsmittel Wirkungen zeitigt und dass sie ein im Ernstfall allen anderen überlegenes Kontrollwerkzeug und politisches Machtinstrument ist.34
32 Popitz, Heinrich: Phänomene der Macht, Tübingen 1992, S. 48ff. 33 Scarry, Elaine: Der Körper im Schmerz, Frankfurt/M. 1992. 34 Neidhardt, Friedhelm: Gewalt, a.a.O., S. 134. |
Quelle ist zweimal in Fn. genannt. Der mit "Der Mensch" beginnende Absatz ist eine Paraphrase des unmittelbar davorstehenden Satzes. Der letzte Abschnitt, der mit "Gewalt" beginnt, besteht aus Teilen des vorangegangen Satzes. Er enthält zwei Rumpfsätze, die wie Stichworte wirken, die versehentlich in die Arbeit geraten sind. |
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