VroniPlag Wiki

This Wiki is best viewed in Firefox with Adblock plus extension.

MEHR ERFAHREN

VroniPlag Wiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 85: Zeile 85:
 
[[Benutzer:PlagProf:-)|PlagProf:-)]] 06:16, 20. Mai 2011 (UTC)
 
[[Benutzer:PlagProf:-)|PlagProf:-)]] 06:16, 20. Mai 2011 (UTC)
   
  +
__________________________________________________
   
  +
Eine Anmerkung zu der Feststellung, dass beim Paraphrasieren die Quelle stets zu benennen und das bei den von Ihnen zitierten drei Fragmenten auch geschehen sei. Für
  +
  +
http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_047_102-103 und
  +
  +
http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_048_31-33
  +
  +
trifft dies nicht zu. Im ersten Fragment werden in der Fn. 139 einfach aus Flandreau 1995 drei Quellen „abgesaugt“, und im zweiten wird nach dem Satz in der Fn. 146 auf Liesse, aber nicht Goodhart verwiesen:
  +
  +
<i>Dies erwies sich in politisch kritischen Situationen, so im deutsch-französischen Krieg
  +
1870/71, als vorteilhaft:
  +
  +
Liesse, S. 141: "The foreign enemy could not, because of the private character of the Bank, consider its wealth as spoils of war, without trampling under foot international law. The case would have been entirely different had the Bank been a State bank."</i>
  +
  +
Dieser Satz ist aber von der Verfasserin nicht übersetzt bzw. paraphrasiert worden.
  +
  +
In beiden Fällen handelt es sich daher m.E. auch um Plagiate, auch wenn der Begriff „Übersetzungsplagiat“ nicht ganz zutreffend sein mag und man im ersten Fall vielleicht von „Quellenplagiat“ und im zweiten von „Übersetzungsparaphrase“ sprechen könnte.
  +
  +
Bzgl. des Ursprung des zweiten Fragments habe ich übrigens trotz der Ungenauigkeit der Wiedergabe des Sachverhalts (was bei SKM aber durchaus nicht selten vorkommt) wenig Zweifel, da die Reihenfolge der Aussagen von ihr übernommen wurde es von Goodhart in diesem Zusammenhang etliche weitere Übersetzungsplagiate gibt. [[Benutzer:Hotznplotz|Hotznplotz]] 07:43, 20. Mai 2011 (UTC)
  +
__________________________________________________
   
 
Also ich sage ja gar nicht, dass es gegen gute wissenschaftliche Praxis verstößt, englische Zitate ins Deutsche zu übersetzen. Es ist halt einfach kindisch, und affig. Fast schon unverschämt. Glaubt der Autor etwa, seine Leserschaft wäre zu doof, englisch lesen zu können? Ebensowenig würde ich übrigens aus anderen größeren westeuropäischen Sprachen übersetzen, Wozu denn auch? Zumindest jeder Geisteswissenschaftler sollte doch in der Lage sein, französische, italienische, spanische oder portugiesische Texte lesen zu können. Wozu braucht man denn sonst das Latinum zur Promotion? Ach so, das haben die Vögel mittlerweile ja auch aus den meisten Promotionsordnungen gestrichen. Etwas problematischer verhält es sich m.E. mit slavischen Sprachen. Welcher Wessie kann schon Russisch?
 
Also ich sage ja gar nicht, dass es gegen gute wissenschaftliche Praxis verstößt, englische Zitate ins Deutsche zu übersetzen. Es ist halt einfach kindisch, und affig. Fast schon unverschämt. Glaubt der Autor etwa, seine Leserschaft wäre zu doof, englisch lesen zu können? Ebensowenig würde ich übrigens aus anderen größeren westeuropäischen Sprachen übersetzen, Wozu denn auch? Zumindest jeder Geisteswissenschaftler sollte doch in der Lage sein, französische, italienische, spanische oder portugiesische Texte lesen zu können. Wozu braucht man denn sonst das Latinum zur Promotion? Ach so, das haben die Vögel mittlerweile ja auch aus den meisten Promotionsordnungen gestrichen. Etwas problematischer verhält es sich m.E. mit slavischen Sprachen. Welcher Wessie kann schon Russisch?

Version vom 20. Mai 2011, 07:43 Uhr

Forum: Übersicht > Übersetzung: Plagiat oder Paraphrase?
Im Forum ist kein Raum für persönliche Angriffe: VP:KPA. Alle Beiträge im Forum sind Meinungsäußerungen der jeweils Beitragenden und deshalb zu signieren (vier Tilden an das Ende des Beitrags setzen: ~~~~). Weitere Tipps zum Forum finden sich unter VP:Forum, Hinweise zur Moderation unter VP:Moderation.

Plagiat oder Paraphrase?

In mehreren Fällen wurden nur ungefähre oder sinnverändernde Wiedergaben kurzer (2-4 Zeilen) Passagen als Übersetzungsplagiate gewertet:

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_047_102-103

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_048_18-20

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_048_31-33

Ich möchte hiermit zur Diskussion stellen, ob das wirklich Plagiate sind oder nicht eher Paraphrasen.

Hierzu auch gleich eine Aufgabe: Wie kann man den folgenden Satz sinngemäß auf Deutsch wiedergeben ohne ihn zu plagiieren?

Although the Bank of France was thus founded through official prompting, and with official support, it was not owned by the state; it was founded by, and retained, private shareholders.

PlagProf:-) 17:07, 19. Mai 2011 (UTC)


Kommt mir ganz einfach vor. Man übersetzt ihn ins Deutsche, hebt (z.B. durch Einrückung oder Kursivschrift) hervor und kennzeichnet ihn mit "übersetzt aus [Quelle]". Der entscheidende Punkt ist doch, dass die "wörtliche" Übernahme aus der Quelle deutlich gekennzeichnet und die Quelle genannt ist. Ist das bei der Autorin denn in dieser Form erfolgt?

Stephan Lehmke 18:53, 19. Mai 2011 (UTC)

Das ist eine gute Antwort auf eine andere Frage. Diese andere Frage lautet: "Wie kennzeichne ich eine wörtliche Übersetzung"?

Aber die drei von mir genannten Beispiele sind keine wörtlichen Übersetzungen. Und meine Frage war auch eine andere, nämlich wie man diesen Satz auf Deutsch paraphrasieren dürfte. Dafür hätte ich gerne ein Beispiel gehabt.

Paraphrasieren ist ein legitimes und oft auch notwendiges Mittel wissenschaftlichen Arbeitens, vor allem bei der erforderlichen Rezeption des Forschungsstandes. Da muss man wiedergeben, was andere an Vorarbeiten geleistet haben, möglichst ohne ein Direktzitat an das nächste zu reihen. Natürlich mit Hinweis auf das Werk, das man paraphrasiert.

So sähe eine mögliche Paraphrase des Beispielssatzes auf English aus:

The Bank of France was established by initiative of public authorities, and with their support, but was founded, and continued to be owned, by private shareholders.

Und wie sähe eine solche zulässige Paraphrase auf Deutsch aus?

PlagProf:-) 20:02, 19. Mai 2011 (UTC)


Ich nehme Ihre Worte jetzt mal als gegeben hin und akzeptiere, dass das von Ihnen beschriebene Vorgehen Ihrer Erfahrung nach üblich ist. Das muss dann in einem Fachgebiet sein, das mir unbekannt ist (derer sicher viele sind).

Ich habe die Bedeutung des Wortes "Paraphrase" jetzt nochmal nachgeschlagen und das vorgefunden, was mir üblich erscheint, nämlich dass man zuerst wörtlich zitiert und dann nochmal mit eigenen Worten wiedergibt, um die eigene, vielleicht leicht abweichende Perspektive oder Schwerpunktsetzung herauszuarbeiten.

Dass ich einen fremden, fertig ausformuliert vor mir liegenden Gedanken duch bloßes Umstellen einiger Wörter in einen eigenen verwandeln kann (ohne Notwendigkeit, die Quelle zu nennen), erscheint mir abwegig, aber wie gesagt, ich gestehe Ihnen zu dass es Bereiche der Wissenschaft gibt, wo dies üblich ist.

Insofern kann ich Ihnen bei Ihrer Frage dann aber nicht weiterhelfen ;-)

Stephan Lehmke 20:49, 19. Mai 2011 (UTC)

__________________________________________________

Meines Erachtens ist es unüblich und unnötig, englischen Text in einer deutschen wiss. Arbeit überhaupt zu übersetzen. Man sollte ganz einfach das Original übernehmen. Wir sind ja nicht mehr in der Grundschule.

Dietrich Rabe Drabe 05:30, 20. Mai 2011 (UTC)


__________________________________________________

Danke für die Kommentare.

Die Wiedergabe des Forschungsstands in der Form der Paraphrase kenne ich als zulässiges Mittel in sämtlichen Fachgebieten der momentan auf Vroniplag untersuchten fünf Arbeiten. Auf Guttenplag gab es sogar eine Diskussion mit eine(m)(r) Mathematiker(in), der oder die ernsthaft behauptet hat, in der Mathematik solle man auch längere wörtliche Übernahmen nicht als solche kennzeichnen. (Diese Diskussion habe ich nur noch im Cache von Google gefunden: [1]. Das kommt mir seltsam vor, aber ich gebe es hier wieder.

Beim Paraphrasieren ist die Quelle stets zu benennen. Das ist in den von mir zitierten drei Fragmenten auch geschehen.

Müsste man die Rezeption des Forschungsstandes ganz überwiegend mit Originalzitaten bestücken, dann müsste man sehr lange Dissertationen schreiben. Das Schwergewicht würde von der eigenen Weiterentwicklung verschoben zum Wiederkäuen des schon Bekannten. Durch die Aneinanderreihung wörtlicher Zitate ginge der rote Faden schnell verloren. Wissenschaftliches Arbeiten würde behindert.

Als Faustregel würde ich formulieren: Wissenschaftliche Arbeiten sollten nicht mehr als 10%, maximal 20% Direktzitate enthalten. Je nach Fachrichtung, Thema der Arbeit, etc., kann man davon natürlich abweichen.

Man kommt also schwer aus ohne Paraphrase - üblicherweise in der Form einer verkürzten Zusammenfassung der Werke anderer, in eigenen Worten formuliert.

Bei längeren Textstellen lassen sich Plagiat und Paraphrase mühelos unterscheiden. Wer sich an den Wortlaut klammert, plagiiert, selbst wenn man jedes fünfte Wort austauscht. Wer drei Seiten auf zwei Absätze eindampft, der paraphrasiert. Das gilt auch für Übersetzungen.

Bei kurzen Textstellen wie in den obigen drei Beispielen muss man sich mit Faustregeln behelfen, wie z.B.: Jede wörtliche Übernahme von mehr als fünf/sechs/sieben konsekutiven Worten muss als Zitat gekennzeichnet sein.

Das hilft aber nicht bei kurzen Textstellen, die aus einer anderen Sprache übernommen werden, weil diese eben nicht wörtlich übernommen, sondern übersetzt sind. Dadurch ändert sich meist die Reihenfolge der Worte. Und viele Worte haben keine eindeutige und exakte Entsprechung in einer anderen Sprache. Darauf bezieht sich das Anliegen, das ich in diesem Forum vorgestellt habe.

Ich stimme Drabe zu, dass man heute in den meisten Fachrichtungen (einschließlich der Fachrichtungen der bisher auf Vroniplag untersuchten Dissertationen) englische Texte im Original zitieren kann, ohne sie übersetzen zu müssen. Aber erfordert es gute wissenschaftliche Praxis, dass man englische Texte nicht ins Deutsche übersetzt? Ich denke nein. Dann muss man, wenn eine Übersetzung vorliegt, auch Paraphrase von Plagiat unterscheiden können. Außerdem ist in den obigen Beispielen ein Original in französischer Sprache verfasst. Und es gibt noch eine ganze Reihe anderer Sprachen.

Es gibt momentan eine Gegendiskussion mit dem Tenor: Plagiatsregeln behindern die Wissenschaft. Diesen Tenor halte ich für Unfug. Und deswegen möchte ich diesem Argument auch keinen Vorschub leisten. Genau das macht man aber, wenn man Paraphrasen generell verbieten will oder auch nur keine Möglichkeit für die paraphrasierende Wiedergabe fremdsprachlicher Texte zulässt. Es sind für alle auf Guttenplag und Vroniplag dokumentierte Arbeiten zahlreiche lange und zweifelsfreie Plagiate dokumentiert - muss man da wirklich den Plagiatsbegriff noch weiter ausdehnen?

PlagProf:-) 06:16, 20. Mai 2011 (UTC)

__________________________________________________

Eine Anmerkung zu der Feststellung, dass beim Paraphrasieren die Quelle stets zu benennen und das bei den von Ihnen zitierten drei Fragmenten auch geschehen sei. Für

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_047_102-103 und

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_048_31-33

trifft dies nicht zu. Im ersten Fragment werden in der Fn. 139 einfach aus Flandreau 1995 drei Quellen „abgesaugt“, und im zweiten wird nach dem Satz in der Fn. 146 auf Liesse, aber nicht Goodhart verwiesen:

Dies erwies sich in politisch kritischen Situationen, so im deutsch-französischen Krieg 1870/71, als vorteilhaft:

Liesse, S. 141: "The foreign enemy could not, because of the private character of the Bank, consider its wealth as spoils of war, without trampling under foot international law. The case would have been entirely different had the Bank been a State bank."

Dieser Satz ist aber von der Verfasserin nicht übersetzt bzw. paraphrasiert worden.

In beiden Fällen handelt es sich daher m.E. auch um Plagiate, auch wenn der Begriff „Übersetzungsplagiat“ nicht ganz zutreffend sein mag und man im ersten Fall vielleicht von „Quellenplagiat“ und im zweiten von „Übersetzungsparaphrase“ sprechen könnte.

Bzgl. des Ursprung des zweiten Fragments habe ich übrigens trotz der Ungenauigkeit der Wiedergabe des Sachverhalts (was bei SKM aber durchaus nicht selten vorkommt) wenig Zweifel, da die Reihenfolge der Aussagen von ihr übernommen wurde es von Goodhart in diesem Zusammenhang etliche weitere Übersetzungsplagiate gibt. Hotznplotz 07:43, 20. Mai 2011 (UTC) __________________________________________________

Also ich sage ja gar nicht, dass es gegen gute wissenschaftliche Praxis verstößt, englische Zitate ins Deutsche zu übersetzen. Es ist halt einfach kindisch, und affig. Fast schon unverschämt. Glaubt der Autor etwa, seine Leserschaft wäre zu doof, englisch lesen zu können? Ebensowenig würde ich übrigens aus anderen größeren westeuropäischen Sprachen übersetzen, Wozu denn auch? Zumindest jeder Geisteswissenschaftler sollte doch in der Lage sein, französische, italienische, spanische oder portugiesische Texte lesen zu können. Wozu braucht man denn sonst das Latinum zur Promotion? Ach so, das haben die Vögel mittlerweile ja auch aus den meisten Promotionsordnungen gestrichen. Etwas problematischer verhält es sich m.E. mit slavischen Sprachen. Welcher Wessie kann schon Russisch?

Dietrich Rabe Drabe 07:30, 20. Mai 2011 (UTC)