Plagiat oder Paraphrase?[]
In mehreren Fällen wurden nur ungefähre oder sinnverändernde Wiedergaben kurzer (2-4 Zeilen) Passagen als Übersetzungsplagiate gewertet:
http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_047_102-103
http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_048_18-20
http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_048_31-33
Ich möchte hiermit zur Diskussion stellen, ob das wirklich Plagiate sind oder nicht eher Paraphrasen.
Hierzu auch gleich eine Aufgabe: Wie kann man den folgenden Satz sinngemäß auf Deutsch wiedergeben ohne ihn zu plagiieren?
- Although the Bank of France was thus founded through official prompting, and with official support, it was not owned by the state; it was founded by, and retained, private shareholders.
PlagProf:-) 17:07, 19. Mai 2011 (UTC)
Recht einfach.
"Wie Autor XYZ bemerkte (hier Fußnote mit Seitenzahl des englischen Originals), wurde die Bank (...) zwar (...) gegründet (...) Sie war kein Staatseigentum (....)".
Oder so: "Der Argumentation von ABC ist entgegenzuhalten, dass XYZ eine andere Position vertritt, wenn er darauf hinweist (hier Fußnote mit Seitenzahl des engl. Originals), dass die Bank kein Staatseigentum war und dass (...) "
Wie eng ans Original angelehnt man dann eine Paraphrase halten möchte, und ob man etwa Satzbestandteile vertauscht, ist völlig egal, solange der Sinn des Gedankens erhalten bleibt (man dreht ja keinem das Wort im Mund herum.) und solange klar ist, von wem der Gedanke stammt und wo der Leser ihn überprüfen kann. Noch "schöner" wäre natürlich, wenn der wiedergegebene fremde Gedanke in der Dissertation zu einer eigenständigen (!) Argumentation und zu neuen Ergebnissen der Diss beiträgt, und nicht überwiegend zu einer dünnschissigen "der hat dies gesagt, später hat der das gesagt" Aufzählung verkommt.
Ich würde schätzen, dass man, sofern man sich keines kleistischen oder adornianischen oder proustischen Schreibstils befleißigt, auf diese Weise die Paraphrase auf einen einzigen Satz beschränken muss. Wenn das fremde Argument, aus das die Diss sich beziehen möchte, mehr Text braucht, dann schreibt man eben einen zweiten Satz. "XYZ führt weiter aus, dass etwas so und so sei (...)". Wenn das immer noch nicht reicht, dann ein dritter Satz. "XYZs Argumentation führt schließlich zur Folgerung, es sei (...)"
Wenn das immer noch nicht reicht, weil man wirklich viele Sätze paraphrasieren möchte, was ja für die eigene Thesenstellung durchaus Sinn machen kann, dann eben so:
"Die folgenden Ausführungen nehmen Bezug auf den Autor XYZ. In seinem Buch (Titel, Fußnote, Seitenzahl) vertritt er die Meinung, dass (...)" Den Rest kann man frei paraphrasieren, sinnwahrend selbstverständlich und ohne sprachliche Klöpse. Wenn man mit der Paraphrase fertig ist, macht man eine Art end of quote und schreibt: "Soweit die Argumentation von Autor XYZ".
Gut paraphrasieren ist übrigens viel schwieriger als korrekt zitieren.
92.201.123.149 19:50, 30. Mai 2011 (UTC)
- Dazu habe ich vier Anmerkungen.
- Erstens sind mir in dem recht einfachen Beispiel noch zu viele Auslassungen: "wurde die Bank (...) zwar (...) gegründet (...) Sie war kein Staatseigentum (....)". Das könnte eine Paraphrase werden oder eine Übersetzung.
- Zweitens geht es in diesem Foruom darum, die Grenze zwischen zulässiger Paraphrase und unzulässigem Plagiat bei Übersetzungen zu bestimmen, also das, was noch erlaubt ist. Wie man noch besser paraphrasieren könnte, ist auch eine wichtige Frage, aber eben eine andere.
- Man kann, ohne Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis zu verletzen, meine unten formulierte Paraphrase in die Arbeit setzen ("The Bank of France was established by initiative of public authorities, and with their support, but was founded, and continued to be owned, by private shareholders") und in einer hinter "shareholders" gesetzten Fußnote auf die Quelle verweisen. Auch wenn es, je nach Zusammenhang, gewinnbringender wäre, diese Aussage einzubinden, weiterzuentwickeln, etc, wäre das definitiv kein Plagiat.
- Das Gleiche gilt, wenn die paraphrasierte Quelle einer anderen Sprache entstammt und man sie deshalb in der Sprache der Arbeit paraphrasiert. Auch da genügt eine Fußnote.
- Drittens sind die obigen Beispiele alle hilfreich dafür, wie man Argumente anderer aufnimmt und in eine Diskussion einbezieht, was sehr oft sinnvoll ist. Sie sind aber auch Beispiele dafür, wie man einen kurzen Text länger macht. Wenn man den Forschungsstand rezipiert, muss man immer wieder kürzen, nicht verlängern - aus den Gründen, die ich weiter unten schon genannt habe.
- Viertens stimme ich zu, dass eine gute Paraphrase schwieriger ist als ein korrektes Zitat. Das ist eine Leistung, die man nicht dadurch abstrafen sollte, dass man eine gute Paraphrase als ein schlechtes Plagiat bewertet.
- PlagProf:-) 06:07, 31. Mai 2011 (UTC)
Kommt mir ganz einfach vor. Man übersetzt ihn ins Deutsche, hebt (z.B. durch Einrückung oder Kursivschrift) hervor und kennzeichnet ihn mit "übersetzt aus [Quelle]". Der entscheidende Punkt ist doch, dass die "wörtliche" Übernahme aus der Quelle deutlich gekennzeichnet und die Quelle genannt ist. Ist das bei der Autorin denn in dieser Form erfolgt?
Stephan Lehmke 18:53, 19. Mai 2011 (UTC)
Das ist eine gute Antwort auf eine andere Frage. Diese andere Frage lautet: "Wie kennzeichne ich eine wörtliche Übersetzung"?
Aber die drei von mir genannten Beispiele sind keine wörtlichen Übersetzungen. Und meine Frage war auch eine andere, nämlich wie man diesen Satz auf Deutsch paraphrasieren dürfte. Dafür hätte ich gerne ein Beispiel gehabt.
Paraphrasieren ist ein legitimes und oft auch notwendiges Mittel wissenschaftlichen Arbeitens, vor allem bei der erforderlichen Rezeption des Forschungsstandes. Da muss man wiedergeben, was andere an Vorarbeiten geleistet haben, möglichst ohne ein Direktzitat an das nächste zu reihen. Natürlich mit Hinweis auf das Werk, das man paraphrasiert.
So sähe eine mögliche Paraphrase des Beispielssatzes auf English aus:
- The Bank of France was established by initiative of public authorities, and with their support, but was founded, and continued to be owned, by private shareholders.
Und wie sähe eine solche zulässige Paraphrase auf Deutsch aus?
PlagProf:-) 20:02, 19. Mai 2011 (UTC)
Die zulässige deutsche Paraphrase könnte eine Übersetzung einer zutreffenden englischen sein. Allerdings hat Dein Englisch hier den Sinn verändert. Im Original (?) wurde die Bank ja doppelt "gegründet", womit ich einige Verständnisprobleme habe. In "Deinem" Englisch klingt das verständlicher: sie wurde einerseits established und andererseits founded. Das kann ich verstehen. Eine zweifache Gründung nicht wirklich.
Natürlich wird zu Beginn der bisherige Forschungsstand wiedergegeben. Manchmal sehr umfassend. Paraphrasieren ist dabei aber für Zusammenfassungen nicht das Mittel der Wahl. Innerhalb der Arbeit selbst kann eine längere Paraphrase Sinn machen, aber beim Überblick über den Forschungsstand ? Da gilt es zuvor umfassend alles selbst zu lesen / prüfen, für die Zwecke des eigenen Forschungsinteresses auszuwerten und in sprachlicher Form zusammenfassend, also verkürzend und fokussierend, aufzubereiten. Soviel Eigenleistung muss sein.
92.201.123.149 19:50, 30. Mai 2011 (UTC)
- Siehe meine Anmerkungen oben. Ich stimme zu, dass man den Forschungsstand "in sprachlicher Form zusammenfassend, also verkürzend und fokussierend" aufbereiten sollte. Für mein Beispiel wäre ich auch schon zufrieden, wenn die Wiedergabe das Original nicht verlängern würde.
- PlagProf:-) 06:45, 31. Mai 2011 (UTC)
Ich nehme Ihre Worte jetzt mal als gegeben hin und akzeptiere, dass das von Ihnen beschriebene Vorgehen Ihrer Erfahrung nach üblich ist. Das muss dann in einem Fachgebiet sein, das mir unbekannt ist (derer sicher viele sind).
Ich habe die Bedeutung des Wortes "Paraphrase" jetzt nochmal nachgeschlagen und das vorgefunden, was mir üblich erscheint, nämlich dass man zuerst wörtlich zitiert und dann nochmal mit eigenen Worten wiedergibt, um die eigene, vielleicht leicht abweichende Perspektive oder Schwerpunktsetzung herauszuarbeiten.
Dass ich einen fremden, fertig ausformuliert vor mir liegenden Gedanken duch bloßes Umstellen einiger Wörter in einen eigenen verwandeln kann (ohne Notwendigkeit, die Quelle zu nennen), erscheint mir abwegig, aber wie gesagt, ich gestehe Ihnen zu dass es Bereiche der Wissenschaft gibt, wo dies üblich ist.
Insofern kann ich Ihnen bei Ihrer Frage dann aber nicht weiterhelfen ;-)
Stephan Lehmke 20:49, 19. Mai 2011 (UTC)
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Meines Erachtens ist es unüblich und unnötig, englischen Text in einer deutschen wiss. Arbeit überhaupt zu übersetzen. Man sollte ganz einfach das Original übernehmen. Wir sind ja nicht mehr in der Grundschule.
Dietrich Rabe Drabe 05:30, 20. Mai 2011 (UTC)
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Danke für die Kommentare.
Die Wiedergabe des Forschungsstands in der Form der Paraphrase kenne ich als zulässiges Mittel in sämtlichen Fachgebieten der momentan auf Vroniplag untersuchten fünf Arbeiten. Auf Guttenplag gab es sogar eine Diskussion mit eine(m)(r) Mathematiker(in), der oder die ernsthaft behauptet hat, in der Mathematik solle man auch längere wörtliche Übernahmen nicht als solche kennzeichnen. (Diese Diskussion habe ich nur noch im Cache von Google gefunden: [1]. Das kommt mir seltsam vor, aber ich gebe es hier wieder.
Beim Paraphrasieren ist die Quelle stets zu benennen. Das ist in den von mir zitierten drei Fragmenten nur teilweise geschehen.
Müsste man die Rezeption des Forschungsstandes ganz überwiegend mit Originalzitaten bestücken, dann müsste man sehr lange Dissertationen schreiben. Das Schwergewicht würde von der eigenen Weiterentwicklung verschoben zum Wiederkäuen des schon Bekannten. Durch die Aneinanderreihung wörtlicher Zitate ginge der rote Faden schnell verloren. Wissenschaftliches Arbeiten würde behindert.
Als Faustregel würde ich formulieren: Wissenschaftliche Arbeiten sollten nicht mehr als 10%, maximal 20% Direktzitate enthalten. Je nach Fachrichtung, Thema der Arbeit, etc., kann man davon natürlich abweichen.
Man kommt also schwer aus ohne Paraphrase - üblicherweise in der Form einer verkürzten Zusammenfassung der Werke anderer, in eigenen Worten formuliert.
Bei längeren Textstellen lassen sich Plagiat und Paraphrase mühelos unterscheiden. Wer sich an den Wortlaut klammert, plagiiert, selbst wenn man jedes fünfte Wort austauscht. Wer drei Seiten auf zwei Absätze eindampft, der paraphrasiert. Das gilt auch für Übersetzungen.
Bei kurzen Textstellen wie in den obigen drei Beispielen muss man sich mit Faustregeln behelfen, wie z.B.: Jede wörtliche Übernahme von mehr als fünf/sechs/sieben konsekutiven Wörtern muss als Zitat gekennzeichnet sein.
Das hilft aber nicht bei kurzen Textstellen, die aus einer anderen Sprache übernommen werden, weil diese eben nicht wörtlich übernommen, sondern übersetzt sind. Dadurch ändert sich meist die Reihenfolge der Wörter. Und viele Wörter haben keine eindeutige und exakte Entsprechung in einer anderen Sprache. Darauf bezieht sich das Anliegen, das ich in diesem Forum vorgestellt habe.
Ich stimme Drabe zu, dass man heute in den meisten Fachrichtungen (einschließlich der Fachrichtungen der bisher auf Vroniplag untersuchten Dissertationen) englische Texte im Original zitieren kann, ohne sie übersetzen zu müssen. Aber erfordert es gute wissenschaftliche Praxis, dass man englische Texte nicht ins Deutsche übersetzt? Ich denke nein. Dann muss man, wenn eine Übersetzung vorliegt, auch Paraphrase von Plagiat unterscheiden können. Außerdem ist in den obigen Beispielen ein Original in französischer Sprache verfasst. Und es gibt noch eine ganze Reihe anderer Sprachen.
Es gibt momentan eine Gegendiskussion mit dem Tenor: Plagiatsregeln behindern die Wissenschaft. Diesen Tenor halte ich für Unfug. Und deswegen möchte ich diesem Argument auch keinen Vorschub leisten. Genau das macht man aber, wenn man Paraphrasen generell verbieten will oder auch nur keine Möglichkeit für die paraphrasierende Wiedergabe fremdsprachlicher Texte zulässt. Es sind für alle auf Guttenplag und Vroniplag dokumentierte Arbeiten zahlreiche lange und zweifelsfreie Plagiate dokumentiert - muss man da wirklich den Plagiatsbegriff noch weiter ausdehnen?
PlagProf:-) 06:16, 20. Mai 2011 (UTC)
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Eine Anmerkung zu der Feststellung, dass beim Paraphrasieren die Quelle stets zu benennen und das bei den von Ihnen zitierten drei Fragmenten auch geschehen sei. Für
http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_047_102-103 und
http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_048_31-33
trifft dies nicht zu. Im ersten Fragment werden in der Fn. 139 einfach aus Flandreau 1995 drei Quellen „abgesaugt“, und im zweiten wird nach dem Satz in der Fn. 146 auf Liesse, aber nicht Goodhart verwiesen:
Dies erwies sich in politisch kritischen Situationen, so im deutsch-französischen Krieg 1870/71, als vorteilhaft:
Liesse, S. 141: "The foreign enemy could not, because of the private character of the Bank, consider its wealth as spoils of war, without trampling under foot international law. The case would have been entirely different had the Bank been a State bank."
Dieser Satz ist aber von der Verfasserin nicht übersetzt bzw. paraphrasiert worden.
In beiden Fällen handelt es sich daher m.E. auch um Plagiate, auch wenn der Begriff „Übersetzungsplagiat“ nicht ganz zutreffend sein mag und man im ersten Fall vielleicht von „Quellenplagiat“ und im zweiten von „Übersetzungsparaphrase“ sprechen könnte.
Bzgl. des Ursprungs des zweiten Fragments habe ich übrigens trotz des leichten inhaltlichen Unterschieds wenig Zweifel, da die Reihenfolge der Aussagen von ihr übernommen wurde und es von Goodhart in diesem Zusammenhang etliche weitere Übersetzungsplagiate gibt. Hotznplotz 07:43, 20. Mai 2011 (UTC)
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Also ich sage ja gar nicht, dass es gegen gute wissenschaftliche Praxis verstößt, englische Zitate ins Deutsche zu übersetzen. Es ist halt einfach kindisch, und affig. Fast schon unverschämt. Glaubt der Autor etwa, seine Leserschaft wäre zu doof, englisch lesen zu können? Ebensowenig würde ich übrigens aus anderen größeren westeuropäischen Sprachen übersetzen, Wozu denn auch? Zumindest jeder Geisteswissenschaftler sollte doch in der Lage sein, französische, italienische, spanische oder portugiesische Texte lesen zu können. Wozu braucht man denn sonst das Latinum zur Promotion? Ach so, das haben die Vögel mittlerweile ja auch aus den meisten Promotionsordnungen gestrichen. Etwas problematischer verhält es sich m.E. mit slavischen Sprachen. Welcher Wessie kann schon Russisch?
Dietrich Rabe Drabe 07:30, 20. Mai 2011 (UTC)
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@PlagProf: Wenn der Beginn und das Ende der Paraphrase klar erkennbar und die Quelle angegeben sind, dann würde ich es ebenfalls nicht als Plagiat verstehen. Die Klassifizierung als Plagiat, nur weil es nicht als wörtliche Übernahme gekennzeichnet ist, wie anscheinend bei
http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_048_18-20
geschehen, erscheint mir ebenfalls zweifelhaft. Wenn man es selbst übersetzt, ist ja ohnehin kaum sicherzustellen, dass die Quelle exakt wiedergegeben wird (sondern halt nur so (gut), wie man es verstanden hat).
Dies kann ja quasi der Schwarm entscheiden: Überarbeiten Sie es einfach. Ich selbst möchte das nicht tun, da mir das Original nicht vorliegt und ich daher nicht exakt prüfen kann.
Stephan Lehmke 07:47, 20. Mai 2011 (UTC)
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Zwischenergebnis[]
Dann würde ich ganz vorläufig als Zwischenergebnis festhalten:
sind keine Übersetzungsplagiate. Aber
sind aus anderen Gründen als Plagiate zu werten.
Dagegen ist
kein Plagiat.
Danke an alle!
PlagProf:-) 09:32, 20. Mai 2011 (UTC)
- [Ach, ich sehe jetzt erst, dass bei dieser Seite "aus anderen Gründen" auf Plagiat erkannt werden kann. Ok.] ]Aber die Liste der Quellen in http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Skm/Fragment_047_102-103 ist doch, zusammen mit dem Satz, eine Darstellungsleistung. Genau um diesen Satz so hinzuschreiben, ist Arbeit erforderlich. Arbeit, die sich derjenige nicht gemacht hat, der es übernimmt, ohne darauf zu verweisen, wer sich diese Arbeit gemacht hat. Relativ kurz, aber in meinen Augen ein klares Übersetzungsplagiat. Martin Klicken 09:37, 20. Mai 2011 (UTC)
Nachtrag: Verifizierung als Quelle[]
Bei Verdacht auf Übersetzungsplagiat ist es schwerer festzustellen, ob die beanstandete Passage tatsächlich aus der vermuteten Quelle übernommen wurde.
Ein Guttenplag-Besucher hat unter http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Tools,_um_Plagiate_aufzusp%C3%BCren die (nicht speziell auf Übersetzungsplagiate gerichtete) Frage gepostet:
- "Wie könnt ihr zufällige Übereinstimmungen als Fehlerquelle ausschließen?"
Meine Antwort war:
- "Zufällige Übereinstimmungen als Fehlerquelle lassen sich mathematisch ausschließen. Mit jedem weiteren zusammenhängenden übereinstimmenden Wort verringert sich die Wahrscheinlichkeit eines Zufalls exponential. Es ist schwierig, einen längeren Text zu schreiben, ohne dass vier zusammenhängende Worte schon einmal so ausgedrückt wurden. Es ist aber viel unwahrscheinlicher, dass man einen Satz mit zwölf Worten frei formuliert und diese genau so schon jemand anderes verwendet hat. Alle [fünf] Sätze in diesem Beitrag habe ich auf Anhieb so formuliert, dass sie im ganzen World Wide Web bisher so noch nicht zu finden sind. ... Auch der Satz "Wie könnt ihr zufällige Übereinstimmungen als Fehlerquelle ausschließen?" war im ganzen World Wide Web noch nicht zu finden.
Das kann man mit folgenden Zahlen illustrieren:
- "Mit" - fast 2 Milliarden Hits auf Google
- "Mit jedem" - über 15 Millionen Hits
- "Mit jedem weiteren" - 814.000 Hits
- "Mit jedem weiteren zusammenhängenden" - kein Hit außerhalb der zitierten Stelle.
Deswegen kann man normalerweise auch bei kurzen wörtlich identischen Textpassagen mit hoher Sicherheit davon ausgehen, dass sie kopiert sind. Vier Wörter sind noch zu kurz - beispielsweise gibt es für "verringert sich die Wahrscheinlichkeit eines" noch fast 12.000 Hits, und auch sieben zusammenhängende Wörter lassen sich gelegentlich woanders finden, beispielsweise mit 5330 Hits für "Hallo, ich bin neu hier, weiß jemand..."
Beim Verdacht einer Kopie von fremdsprachigen Texten lässt sich eine zufällige Übereinstimmung erst bei deutlich längeren Textpassagen ausschließen. So wie jeder Satz unterschiedlich übersetzt werden kann, kann auch jeder Satz in der Zielsprache in der vermuteten Quellsprache auf mehr als eine Weise ausgedrückt werden. Deshalb ist also gerade bei kurzen Textpassagen besondere Vorsicht geboten, bevor man sie als Übersetzungsplagiat einstuft. Bei dicht nebeneinander liegenden einzelnen Fragmenten, die mit einer einzigen Quelle übereinstimmen, liegt der Verdacht eines Übersetzungsplagiats natürlich näher als bei einem Einzelfragment.
PlagProf:-) 14:54, 25. Mai 2011 (UTC)
Allgemeingut[]
Bei den diskutierten Beispielen handelt es sich um Allgemeingut. Das darf nicht mit einem Zitat versehen werden. 193.194.136.76 17:44, 17. Jan. 2012 (UTC)
Dazu gibt es zwei Foren: Forum:Wikipedia_als_Quelle#Standard-Definitionen und Forum:Umgang_mit_Standard-Definitionen. Nur ganz kurz: Es ist nicht verboten, nur meist nicht erforderlich, Allgemeinwissen mit einer Quelle zu belegen. Und wenn man wörtliche Zitate übernimmt, in denen Allgemeinwissen eigenständig formuliert wird, sind solche Zitate zu kennzeichnen. PlagProf:-) 20:12, 17. Jan. 2012 (UTC)