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| Untersuchte Arbeit: Seite: 188, Zeilen: 18(?)-32(?) |
Quelle: Schrage 2004 Seite(n): 21(?), 22, Zeilen: 22: 1 ff. |
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| Daß der darin enthaltene und meist völlig überschätzte Manipulations- und Ideologieverdacht das Image der Werbeindustrie bis heute prägt, daran hatte wiederum die kritische Sozialtheorie von Lukács bis Marcuse einen wesentlichen Anteil, deren Begriff der Massenkultur den Geltungsanspruch einer bürgerlichen Kultur reformulierte, die sich im Gegensatz zur Sphäre der Ökonomie und des Konsums behaupten mußte. Hier unterscheidet man ebenfalls zwischen wahren und falschen Bedürfnissen, doch legte man dieser Unterscheidung nicht den Gegensatz zwischen natürlichen und künstlichen Bedürfnissen, sondern den Gegensatz zwischen emanzipatorischer Kultur und entfremdet-repressiver Massenkultur zugrunde, die auch die Sphäre des Konsumsm umfaßt. Die wahren Bedürfnisse sind hier nicht an naturale Vorgaben gebunden, sondern an die eigentliche Kultur, man könnte ergänzen: an die kulturellen Wertsphären, die als Gegenprinzip zur Konsumsphäre angerufen wurden. | [Seite 21:]
[Seite 22:] Überwindung des "verdinglichten Bewußtseins" für Lukács dem Proletariat als der von der Kultur ausgeschlossenen Klasse vorbehalten, so ist der Gegensatz zwischen kulturellen und verdinglichten Sozialverhältnissen für die Konsumkritik der 1950er Jahre nunmehr bezogen auf die Bedürfnisse potentieller Konsumenten und ihre Beziehung zu den Konsumgütern. Damit stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien wahre von künstlichen Bedürfnissen geschieden werden können. Just an dieser Stelle kann die Kultur als Gegenbegriff zum Konsum ins Spiel kommen, nämlich insofern Kultur als Emanzipationsstreben verstanden und als Gegenprinzip zur Ökonomie artikuliert wird. Nichts anderes besagt die oben zitierte Wendung von Habermas, Kultur sei kritisch, Konsum nicht. Die Frage nach den Unterscheidungskriterien wahrer und künstlicher Bedürfnisse wird dann so beantwortet, dass die "wahren" Bedürfnisse nicht an naturale Vorgaben gebunden werden, sondern eine bestimmte Form kultureller Entwicklungspotenz beinhalten: die Entwicklung von Selbstbewußtsein und Selbstentfaltung. |
Hier kein Hinweis auf die Quelle, die - nach einer direkt anschließend aufgeführten weiteren Referenz (Horkheimer und Adorno (1988)) - erst auf der Folgeseite genannt ist. Aufgrund/Da sich die Verfasserin aber stärker von die Quelle löst ..., ... konservativ Kategorisierung unter "Keine Wertung". Auf der Folgeseite treten die Parallelen stärker hervor, siehe Fragment ... |
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