|
|
| Untersuchte Arbeit: Seite: 75, Zeilen: 16-19, 27-32 |
Quelle: Müller 1992a Seite(n): 52, Zeilen: li. Sp. 20 ff. |
|---|---|
| Arbeitsteilung impliziert dabei zunächst ganz allgemein die Differenzierung der Tätigkeiten, Berufe und Funktionen, durch die höhere Gesellschaften ein höheres Ausmaß an Komplexität und funktionaler Differenzierung erhalten.
Durkheim folgt dieser Tradition insofern, als auch er annimmt, daß Arbeitsteilung wachsende Interdependenz durch zunehmende Kommunikationen, Tauschakte, soziale Beziehungen und den sozialen Koordinationsbedarf erzeugt. Doch zieht soziale Interdependenz gesellschaftliche Integration nach sich, führt Arbeitsteilung zu Solidarität im Sinne eines sozialen Bandes? Hat sie eine friedliche harmonische Assoziation zur Folge, die staatlicher Intervention und weltanschaulicher Zustimmung entbehren kann, wie Herbert Spencer glaubt? |
Arbeitsteilung impliziert ganz allgemein die Differenzierung der Tätigkeiten, Berufe und Funktionen. Welche Effekte hat nun die Arbeitsteilung? Führt sie zu sozialer Zersplitterung, der nur ein starker Staat und eine autoritative Religion, gleichsam ein „Super-Leviathan“ Einhalt gebieten können, wie Auguste Comte vorschlägt? Oder hat sie eine friedliche, harmonische Assoziation zur Folge, die politischer Intervention und weltanschaulicher Überwachung entbehren kann, wie Herbert Spencer meint? Fördert oder behindert Arbeitsteilung die Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit? Führt die berufliche Spezialisierung zur Bereicherung oder Verarmung personaler Individualität? Vor diesem Problemhorizont versucht Dürkheim seine Antwort zu formulieren.
|
Am Ende des Absatzes ist Müller/Schmid 1992 als Quelle genannt. |
|