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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 53, Zeilen: 13-39
Quelle: Steinbicker 2001
Seite(n): 101, Zeilen: 32 ff.
​Der neue Kapitalismus mit seiner immer weiter ausgreifenden Herrschaft der internationalen Finanzmärkte wird demnach in Zukunft durch das flexible Netzwerkunternehmen bestimmt. Auch Netzwerke von politischen Unternehmen und neue Kommunikationsnetzwerke (Internet, E-Mail) bestimmen die Struktur der zukünftigen Gesellschaftsordnung. Demnach wirken Netzwerke substantiell auf alle gesellschaftlichen Prozesse und Lebensformen ein. Auch die Verteilung wertvoller Güter und sozialer Einflußmöglichkeiten wird langfristig durch diese bestimmt:
„Dominant functions are organized in networks pertaining to a space of flows that links them up around the world, while fragmenting subordinate functions, and people, in the multiple space of places, made of locales increasingly segregated and disconnected from each other.“ (Castells 1996: 476)

Damit ist eine grundsätzliche Verlagerung gesellschaftlicher Strukturprinzipien verbunden. Das „eherne Gehäuse“ mechanisch-maschineller Produktion, das die Lebensformen des industriellen Zeitalters bestimmte, wird demnach durch „flexible elektronische Knotenpunkte“ abgelöst (Steinbicker 2001: 103). Nur die Schnittstellen und Knotenpunkte der Netzwerke werden zu strategischen Punkten, die denen, die sie kontrollieren, Macht verleihen, während Ströme von Kapital, Information und Wissen den Gang der gesellschaftlichen Entwicklung bestimmen. Entsprechend gilt als die basale Einheit gesellschaftlichen Handelns nicht mehr ein Subjekt, sei es ein Individuum (Unternehmer, Arbeiter) oder ein Kollektivsubjekt (eine soziale Klasse, eine Gewerkschaft, ein Unternehmen, der Staat), sondern ein Netzwerk, das aus einer Vielzahl von Individuen und Organisationen besteht und sich beständig an andere Netzwerke und Märkte anpaßt (ebd.: 198).


Castells, Manuel (1996): The Network Society. The Information Age. Economy, Society and Culture. Band 1. Malden, MA und Oxford: Blackwell.

Steinbicker, Jochen (2001): Zur Theorie der Informationsgesellschaft. Opladen: Leske und Budrich.

Netzwerke konstituieren die neue soziale Morphologie unserer Gesellschaften, während die Diffusion einer Netzwerk-Logik substantiell auf Prozesse der Produktion wie der Erfahrung, auf Macht und Kultur einwirkt. Neue Informationstechnologien stiften die materielle Basis der Diffusion dieser Logik in der gesamten Sozialstruktur. Globale Finanznetzwerke, das flexible Netzwerkunternehmen, Netzwerke von politischen Institutionen, wie auch die Netzwerke der neuen Medien sind zentrale Instanzen dessen, was Castells als „Dominanz von gesellschaftlicher Morphologie über soziales Handeln“ beschreibt: [„dominant functions are organized in networks pertaining to a space of flows that links them up around the world, while fragmenting subordinate functions, and people, in the multiple space of places, made of locales increasingly segregated and disconnected from each other“ (ebd.: 476).] Die Schnittstellen und Knotenpunkte der Netzwerke werden zu strategischen Punkten, die denen, welche sie kontrollieren, Macht verleihen, während Ströme von Kapital, Information und Wissen den Gang der Welt bestimmen. Zwar auf die wirtschaftliche Sphäre bezogen, aber

darin die Idee der Netzwerkgesellschaft deutlich zur Geltung bringend, schreibt Castells:

“For the First time in history, the basic unit of economic organization is not a subject, be it individual (such as the entrepreneur, or the entrepreneurial family) or collective (such as the capitalist class, the corporation, the state). As I have tried to show, the unit is the network, made up of a variety of subjects and of organizations, relentlessly modified as networks adapt to supportive networks and market structures” (ebd.: 198).


[ebd. =] Castells, Manuel (1996): The Network Society. The Information Age: Economy, Society and Culture, Bd. 1. Malden, MA; Oxford: Blackwell.

Anmerkungen

Der Textvergleich zeigt, dass der Inhalt der Passage Steinbicker entnommen ist, dieser aber nur einmal und dort für ein kurzes wörtliches Zitat referenziert wird. Dabei werden aus der Quelle erkennbar auch zwei Castells-Zitate jeweils in identischer Abgrenzung mitübernommen: zuerst im wörtliche Original, am Ende ins Deutsche übertragen.

Bei Steinbicker ist auf S. 103 von "flexible[n] elektronische[n] Fesseln" die Rede; die als direktes Zitat gekennzeichnete Phrase flexible elektronische Knotenpunkte findet sich dort nicht.

Bei der Übernahme der Referenz (ebd.: 198) am Ende des aus dem Englischen übersetzten Texts von Castells unterläuft der Verfasserin ein Fehler: Diese Referenz bezieht sich bei Steinbicker auf Castells, bei der Verfasserin aber auf Steinbicker, dessen Text wiederum keine S. 198 aufweist.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann