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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 134, Zeilen: 22 ff. (bis Seitenende)
Quelle: Meuser Nagel 1991‎‎
Seite(n): 455, 456, Zeilen: 455: dritter Absatz; 456: 1; zweiter Absatz; 457: zweiter Absatz
Ein kritischer Punkt der Transkription ist die inhaltliche Vollständigkeit. Denn nach der Erfahrung hängt das Ausmaß der wortgenauen Transkription vom Diskursverlauf ab. Je mehr sich der Diskursverlauf der Idealform des Interviews annähert, desto ausführlicher wird die Verschriftlichung, einfach weil in solchen Gesprächen eine Fülle relevanter Informationen enthalten ist. ‚Misslingt’ hingegen das Interview, weil der Respondent sich als inkompetent erwies oder weil er das Interview zum Anlass nimmt, etwas mitzuteilen, was ihm schon lange am Herzen liegt, was aber nichts mit dem Forschungsinteresse zu tun hat, ist die Transkription recht kurz und teilweise selektiv ausgefallen, begrenzt auf die Äußerungen, die vielleicht doch noch ‚zur Sache gehörten’.

Die Entscheidung, welche Teile eines Interviews transkribiert und welche paraphrasiert werden, erfolgte vor dem Hintergrund der leitenden Forschungsfragen. Um eine Verengung des thematischen Vergleichs zwischen den Interviews auszuschließen, musste die Paraphrase der Chronologie des Gesprächsverlaufs folgen und wiedergeben, was die Gesprächspartner insgesamt aussagten. Eine gelungene Paraphrase zeichnet sich durch ihr nicht-selektives Verhältnis zu den behandelten Themen und Inhalten aus; sie sollte – [ausführlich oder abkürzend – jedenfalls protokollarisch auf den Inhalt gerichtet sein, so dass nicht antizipierte Themen und Aspekte nicht verloren gehen.403]


403 Vgl. Meuse [sic], M. und Nagel, U., ExpertInneninterviews, a.a.O., S. 457.

[Seite 455]

Ein kritischer Punkt ist die inhaltliche Vollständigkeit der Transkription. Unserer Erfahrung nach hängt das Ausmaß der wortgetreuen Transkription zum einen vom Diskursverlauf, zum anderen davon ab, ob es sich um Betriebs- oder um Kontextwissen handelt. Anders als beim biographischen Interview ist die Transkription der gesamten Tonaufnahme nicht der Normallfall. Je mehr sich der Diskursverlauf der Idealform des Gelingens (Typ d, Kap. 3) annähert, desto ausführlicher wird die Transkription sein, einfach weil in solchen Interviews eine Fülle relevanter Informationen enthalten ist. "Mißlingt" hingegen das Interview, weil der Interviewte sich als inkompetent erweist (Typ a) oder weil er das Interview zum Anlaß nimmt, etwas mitzuteilen, was ihm schon lange am Herzen liegt, was aber nichts mit dem Forschungsinteresse zu tun hat (Typ c), wird die Transkription recht kurz und höchst selektiv ausfallen, begrenzt auf die Äußerungen, die vielleicht doch noch "zur Sache" gehö-

[Seite 456]

ren14.

[...]

4.2 Paraphrase

Die Entscheidung, welche Teile eines Interviews transkribiert und welche paraphrasiert werden, erfolgt in Hinblick auf die leitenden Forschungsfragen. Um eine Verengung des thematischen Vergleichs zwischen den Interviews auszuschließen, ein "Verschenken von Wirklichkeit" zu vermeiden, muß die Paraphrase der Chronologie des Gesprächsverlaufs folgen und wiedergeben, was die ExpertInnen insgesamt äußern.

[Seite 457]

Eine gute Paraphrase zeichnet sich durch ihr nicht-selektives Verhältnis zu den behandelten Themen und Inhalten aus; sie sollte - ausführlich oder abkürzend - jedenfalls protokollarisch auf den Inhalt gerichtet sein, so daß nicht antizipierte Themen und Aspekte nicht verlorengehen.

Anmerkungen

Ein Hinweis auf die Quelle findet sich auf S. 135, Fußnote 403. Die Wörtlichkeit der Übernahme bleibt ungekennzeichnet.

Sichter
(Klgn), SleepyHollow02