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Europäische Integration und grenzüberschreitende Zusammenarbeit – Konsens oder Konflikt? Das Beispiel EUREGIO

von Claudia Breuer

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[1.] Cbr/Fragment 186 08 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-02-09 07:55:00 Klgn
Cbr, Fragment, Gesichtet, Lange 1998, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 186, Zeilen: 8-37
Quelle: Lange 1998
Seite(n): 197, 198, Zeilen: 197: 16 ff.; 198: 1 ff.
Hieraus kann auch im Kontext der EU eine desintegrative Herausforderung werden. In einem solchen Fall wären die bedeutsamsten regionalistischen Bestrebungen der Zukunft nicht mehr wie noch in den sechziger und siebziger Jahren Ausdruck eines egalitären Verständnisses von Selbstbestimmung, sondern einer Entsolidarisierung, die möglichen Bemühungen um soziale Kohäsion und Integration in Europa entgegenstehen.

Das Beispiel EUREGIO zeigt, dass auch andere erfolgreiche Varianten denkbar sind. Auch eine Modernisierung des regionalen Nationalismus, die auf eine ‚Exklusion der Anderen’ verzichtet, sich im Gegenteil sogar positiv auf den europäischen Zusammenhang bezieht, und sich statt dessen auf eine den Herausforderungen angepasste Problemlösungsstrategie konzentriert, verspricht offensichtlich Mobilisierungserfolge. Allerdings muss auch hier einschränkend angemerkt werden, dass die Bedingungen hierfür [ebenso wie für eine erfolgreiche Regionalpolitik] keinesfalls kurzfristig herstellbar, sondern langfristig gewachsen sind. Dies gilt für die Handlungsfähigkeit der EUREGIO ebenso wie für die Kompatibilität vorherrschender Denkmuster mit europäischen Problemlösungsangeboten. Insofern wird es, wenn es um die Mobilisierung ‚bottom-up’ geht, aufgrund vielfältiger Faktoren längerfristig bei dieser Asymmetrie bleiben, weshalb auch die Erwartungen an ein ‚Europa der Regionen’ relativiert werden müssen. Für ein solches Konzept sind die europäischen Regionen in zu unterschiedlichem Maße mit den hier identifizierten unterschiedlichen und langfristig gewachsenen Mobilisierungsvoraussetzungen ausgestattet.

6.2 Perspektiven sowie weitere Anwendungsbereiche

Der hier gewählte Ansatz bei den Konstruktionsbedingungen strategischer Koalitionen der EUREGIO verleiht der vorliegenden Untersuchung zusätzlich einen explorierenden Charakter. Es wurde ein Forschungsfeld erschlossen, das sowohl in der Regionalismus- als auch in der Integrations- und Europaforschung bisher weitgehend ausgespart wurde. Der Ansatz wurde nicht bei den strategischen Interaktionen selbst, sondern bei den möglichen Interessenüberschneidungen gewählt, die diesen zugrunde liegen müssen. Dabei konnte eine Reihe solcher Koalitionsbildungen von förderlichen oder abträglichen Faktoren identifiziert werden, die eine Grundlage für weitere Forschungsvorhaben bieten.

Hieraus kann auch im Kontext der EU eine desintegrative Herausforderung werden. In einem solchen Fall wären die durchschlagendsten regionalistischen Bestrebungen der Zukunft nicht mehr wie noch in den sechziger und siebziger Jahren Ausdruck eines egalitären Verständnisses von Selbstbestimmung, sondern einer Entsolidarisierung, die etwaigen Bemühungen um soziale Kohäsion und Integration in Europa zuwiderliefe.

Besonders das schottische Beispiel zeigt hingegen, daß auch andere erfolgreiche Varianten denkbar sind. Auch eine Modernisierung des regionalen Nationalismus, die auf eine Exklusion der "anderen" verzichtet, sich im Gegenteil sogar positiv auf den europäischen Zusammenhang bezieht, und sich statt dessen auf eine den Herausforderungen angepaßte Problemlösungsstrategie konzentriert, verspricht offensichtlich Mobilisierungserfolge. Allerdings muß auch hier einschränkend angemerkt werden, daß die Bedingungen hierfür (ebenso wie für eine erfolgreiche regionale Wirtschaftspolitik, vgl. Abschn. 2.2.3) keinesfalls kurzfristig herstellbar [sic] sondern langfristig gewachsen sind. Dies gilt für die Handlungsfähigkeit regionaler Institutionen und Funktionseliten ebenso wie für die Kompatibilität vorherrschender Denkmuster mit europäischen Problemlösungsangeboten.

Insofern wird es, wenn es um die Mobilisierung "von unten" geht, aufgrund vielfältiger Faktoren längerfristig bei dieser Asymmetrie bleiben, weshalb auch die Erwartungen an ein "Europa der Regionen" relativiert werden müssen. Für ein solches Konzept sind die europäischen Regionen sind [sic] in zu unterschiedlichem Maße mit den hier identifizierten vielfältigen und langfristig gewachsenen Mobilisierungsvoraussetzungen ausgestattet.

5.3 Ausblick

Der hier gewählte Ansatz bei den Konstitutionsbedingungen strategischer Koalitionen zwischen regionalistischen Bewegungen und organisierten Wirtschaftsinteressen

[Seite 198]

verleiht der vorliegenden Untersuchung zusätzlich einen explorativen Charakter. Es wurde ein Forschungsfeld erschlossen, das sowohl in der Regionalismus- als auch in der Verbändeforschung bisher weitgehend ausgespart geblieben war. Der Ausgangspunkt wurde nicht bei der strategischen Interaktion selbst, sondern bei den möglichen Interessenüberschneidungen gewählt, die dieser zugrunde liegen müssen. Dabei konnte eine Reihe solchen Koalitionsbildungen dienlicher oder abträglicher Faktoren identifiziert werden, die eine Grundlage für weitere Forschungsvorhaben bieten.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle.

Fortsetzung der Übernahme auf der Folgeseite.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann



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