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Europäische Integration und grenzüberschreitende Zusammenarbeit – Konsens oder Konflikt? Das Beispiel EUREGIO

von Claudia Breuer

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[1.] Cbr/Fragment 183 18 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2019-12-27 22:17:02 WiseWoman
Cbr, Fragment, Gesichtet, Lange 1998, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 183, Zeilen: 18-36
Quelle: Lange 1998
Seite(n): 194, 195, Zeilen: 194: letzter Absatz; 195: 1 ff.
Für regionalistische Bewegungen heißt dies, dass ihre tendenzielle Abkehr von einem traditionellen Verständnis staatlicher Souveränität die Gewinnung gerade solcher neuen Bündnispartner begünstigt, für die ein hohes Maß an Handlungssicherheit fundamental ist. Die EU bietet der EUREGIO eine zusätzliche Chance: Während ihre Zielvorstellungen früher auf ein Kontinuum zwischen Loslösung von und Einbindung in die beiden Nationalstaaten begrenzt war, bietet sich heute als zusätzliche Option in einer weiteren Dimension eine größere Autonomie bei gleichzeitiger Einbindung in ein größeres Unterstützungssystem an.448 Damit kann die Handlungsfähigkeit der EUREGIO erhöht werden, ohne dass dies mit dem Verlust des Zugangs zu den Ressourcen einer höheren Ebene einhergehen muss.

Diese risikominimierende Funktion ist neben ihrem Einfluss auf das Verständnis staatlicher Souveränität sicher der wichtigste Beitrag des europäischen Integrationsprozesses zur Erhöhung der Chancen der EUREGIO. Die Untersuchung hat aber auch gezeigt, dass die EU mit ihrem Leistungsangebot vor allem im Rahmen der Strukturpolitik, aber ebenfalls durch die Eröffnung neuer Zugänge und zusätzlicher Kanäle der Interessenvermittlung für regionale Akteure die Herausbildung territorial definierter Interessen fördert. Man kann hier einen ‚Spill-over-Effekt’ der EU für ‚euregionale’ Interessenmobilisierung feststellen, der für die Gewinnung organisierter Interessen als Bündnispartner für Regionalisten von herausragender Bedeutung ist.


448 Vgl. Keating, Nations against the State, a.a.O.

Für regionalistische Bewegungen heißt dies, daß ihre tendenzielle Abkehr von einem traditionellen Verständnis staatlicher Souveränität die Gewinnung gerade solcher neuen Bündnispartner begünstigt, für die ein hohes Maß an Handlungssicherheit elementar ist. Dies gilt, trotz der vielbeschworenen "unternehmerischen Risikofreudigkeit", besonders für privatwirtschaftliche Akteure. Die EU bietet den Regionalisten

[Seite 195]

damit eine zusätzliche Möglichkeit: Während ihre Zielvorstellungen früher auf ein Kontinuum zwischen Loslösung vom und Einbindung in den Nationalstaat begrenzt waren, bietet sich heute als zusätzliche Option in einer weiteren Dimension eine größere Autonomie bei gleichzeitiger Einbindung in ein größeres "externes Unterstützungssystem" (Keating) an. Damit kann die Handlungsfähigkeit regionaler Akteure erhöht werden, ohne daß dies etwa mit dem Verlust des Zuganges zu Märkten, vor allem aber zu den Ressourcen einer höheren Ebene einhergehen muß.

Diese risikominimierende Funktion ist neben seinem Einfluß auf das Verständnis staatlicher Souveränität sicher der wichtigste Beitrag des europäischen Integrationsprozesses zur Erhöhung der Chancen regionalistischer Bestrebungen. Die Untersuchung hat aber auch gezeigt, daß die EU mit ihrem Leistungsangebot vor allem im Rahmen der Strukturpolitik, aber ebenfalls durch die Eröffnung neuer Zugänge und zusätzlicher Kanäle der Interessenvermittlung für regionale Akteure die Herausbildung territorial definierter Interessen fördert. Man kann hier einen "Pull-Effekt" der EU für regionale Interessenmobilisierung konstatieren, der für die Gewinnung organisierter Wirtschaftsinteressen als Bündnispartner für Regionalisten von herausragender Bedeutung ist.


Keating, Michael (1996): Nations against the State. The New Politics of Nationalism in Québec, Catalonia and Scotland, Houndsmills/London/New York.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Fortsetzung der Übernahme auf der Folgeseite.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann



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