von Claudia Breuer
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[1.] Cbr/Fragment 180 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2020-02-08 18:02:07 Schumann | Cbr, Fragment, Gesichtet, Lange 1998, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 180, Zeilen: 1-3, 6-14, 18-29, 34-36 |
Quelle: Lange 1998 Seite(n): 192, 193, Zeilen: 192: 31 ff.; 193: 1 ff. |
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[Hinzu kommt eine materielle Bedingung: Es müssen genügend grenzübergreifende, endogene, d.h. in der EUREGIO erwirtschaftete Ressourcen [INTERREG-Gelder und Mitgliedsbeiträge] aber auch exogene Potentiale [z.B. die zunehmenden inter-]nationalen Transportströme und die damit verbundenen Entwicklungsmöglichkeiten] vorhanden sein, damit der ‚Stimme der regionalen Institution’ größeres Gewicht zugetraut wird. [...]
Diese können auf Seiten der Akteure die Herausbildung territorialer Interessenwahrnehmungen fördern, die den Wunsch nach regionalspezifischen, durch regionale Interessenvertreter umgesetzten Lösungen steigern. Ein wesentlicher politischer Faktor für eine Unterstützung regionalistischer Forderungen liegt in den ordnungspolitischen Vorstellungen relevanter regionalistischer Akteure oder regionaler politischer Mehrheiten. Lässt sich hier eine konzeptionelle Nähe zu den in anderen Institutionen vorherrschenden Denkmustern feststellen, oder kommen sie den Interessen zumindest bestimmter ‚Regionalfraktionen’ entgegen, steigert dies deren Bereitschaft zur Unterstützung politischer Dezentralisierungsbestrebungen. [...] Besondere Aufmerksamkeit wurde in der Untersuchung dem Einfluss des europäischen Integrationsprozesses auf die Positionen zu politischer Dezentralisierung gewidmet: Dieser macht sich zum einen indirekt, an allen die Funktionalität regionaler Institutionen betreffenden Punkten, bemerkbar. Der europäische Kontext strukturiert die Sichtweise auf regional-politische Institutionen aber auch direkt je nach seinen spezifischen Auswirkungen unterschiedlich. Wer durch die politische und wirtschaftliche Integration einem zu großen Konkurrenzdruck ausgesetzt ist bzw. sich als unfair betrachteten europäischen Regulierungen unterworfen sieht, erwartet von einer gestärkten EUREGIO eine bessere Durchsetzung seiner Interessen. Im europäischen Markt erfolgreiche Institutionen und Bürger sehen die Funktion einer regionalen Ebene im europäischen Kontext eher im Marketingbereich und der Etablierung von Kontakten und Kooperationen, d.h. neuen Verfahrens- insbesondere Kooperationsformen [politics]: [...] Auch hier wird die Bedeutung der Einflusslogik deutlich: Die ressourcenstärkeren Einrichtungen verfügen über gesicherte Zugänge zu nationalen Institutionen, deren Einfluss in der EU größer ist. Sie betrachten regionale Verbindungsbüros in Brüssel als [nützliche Ergänzung, messen ihnen aber nicht den gleichen Einfluss bei wie jenen, die kaum über ihre nationalen Regierungen Zugang zur europäischen Ebene haben.] |
Hinzu kommt eine materielle Bedingung: Es müssen genügend endogene, d.h. in der regionalen Ökonomie erwirtschaftete Ressourcen vorhanden sein, damit einer (potentiellen) regionalen Ebene eigenständiges Regieren zugetraut wird. Spezifika der regionalen Wirtschaftsstruktur können indes auf seiten der Unternehmer die Herausbildung territorialer Interessenperzeptionen fördern, die das Interesse an regionalspezifischen, durch regionale Interessenvertreter umgesetzten Lösungen steigern.
Ein wesentlicher politischer Faktor, der eine Unterstützung regionalistischer Forderungen auf Unternehmerseite fördern kann, liegt in den ordnungspolitischen Vorstellungen relevanter regionalistischer Akteure oder regionaler politischer Mehrheiten. Läßt sich hier eine konzeptionelle Nähe zu den in der Unternehmerschaft vorherrschenden Denkmustern feststellen oder kommen sie den Interessen zumindest bestimmter 'Kapitalfraktionen' entgegen, steigert dies deren Bereitschaft zur Unterstützung politischer Dezentralisierung. [Seite 193] Besondere Aufmerksamkeit wurde in der Untersuchung dem Einfluß des europäischen Integrationsprozesses auf die Positionen zu politischer Dezentralisierung gewidmet. Dieser macht sich zum einen indirekt an allen die Funktionalität regionaler Institutionen betreffenden Punkten bemerkbar. Der europäische Kontext strukturiert die Sichtweise der Vertreter organisierter Unternehmerinteressen auf regionale politische Institutionen aber auch direkt je nach seinen spezifischen Auswirkungen unterschiedlich. Wer durch die wirtschaftliche Integration einem zu großen Konkurrenzdruck ausgesetzt ist oder sich als unfair betrachteten europäischen Regulierungen unterworfen sieht, erwartet von einer gestärkten Regionalregierung eine bessere Durchsetzung seiner Interessen. Im europäischen Markt erfolgreiche Unternehmen und Branchen sehen die Funktion einer regionalen Ebene im europäischen Kontext eher im Marketing und der Etablierung von Kontakten und Kooperation. Auch hier macht sich die Bedeutung der Einflußlogik bemerkbar. Die ressourcenstärkeren Unternehmen verfügen über ihre Verbände zumeist über gesicherte Zugänge zu nationalen Institutionen, deren Einfluß in der EU größer ist. Sie betrachten zwar regionale Verbindungsbüros in Brüssel als nützliche Ergänzung, messen ihnen aber nicht die gleiche Bedeutung bei wie jene, die kaum über ihre nationalen Regierungen Zugang zur europäischen Ebene haben. |
Kein Hinweis auf die Quelle. |
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