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Europäische Integration und grenzüberschreitende Zusammenarbeit – Konsens oder Konflikt? Das Beispiel EUREGIO

von Claudia Breuer

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[1.] Cbr/Fragment 163 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-02-11 17:57:46 Schumann
Cbr, Fragment, Gesichtet, Lange 1998, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 163, Zeilen: 1-3, 5-15, 23-38
Quelle: Lange 1998
Seite(n): 174, 175, 176, Zeilen: 174: 27 ff.; 175: 15 ff.; 176: 1 ff.
Die Identifikation mit der niederländischen Nation, ihren zivilgesellschaftlichen Institutionen und Symbolen, etwa die euphorische Unterstützung der Fußballnationalmannschaft, kann bei den befragten Akteuren durchaus ausgeprägt sein. [„Und die Fußballspiele zeigen ab und zu, was da latent noch an möglichen Spannungen aufbrechen kann“ [Gespräch].] Dies muss nicht die Forderung nach nationaler Selbstbestimmung nach sich ziehen. Dieses pragmatische Verhältnis zur regionalen [nationalen] Identität zeigt sich aber nicht nur dort. Auch die Kollegen in Deutschland betonen, dass bei aller Sympathie für den ‚Regionalismus’ die Mitglieder doch in erster Linie regionale Akteure seien [Gespräch]. Der Nationalismus ist ein Thema, über das viel geredet wird. Auf einen solchen, der nationalen Identität vorangestellten Pragmatismus, weist unter umgekehrten Vorzeichen auch die Beobachtung eines Mitarbeiters einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft hin, dass auch einige multinationale Unternehmen vor Ort seien und sich für mehr Kompetenzen der regionalen Ebene einsetzen.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die subjektive Identifikation mit der Region und ihrer Kultur für die Akteure keine spürbaren politischen Konsequenzen hat.

[...]

5.6 Regionalisierung im europäischen Kontext

Die Wahrnehmung des europäischen Integrationsprozesses durch die regionalen Akteure variiert nicht nur nach nationalstaatlichem Kontext, sondern auch nach regionaler Zugehörigkeit. Verbal gibt man sich überall sehr pro-europäisch; besonders der Binnenmarkt wird, auch wenn regionalspezifische Probleme konstatiert werden, überall als notwendig begrüßt [94% aller Gesprächsteilnehmer]. Diese Überzeugung wird auch in Deutschland durchweg vertreten, obwohl ebenso deutlich gemacht wird, dass in der EUREGIO trotz der europäischen Strukturförderung bisher die negativen Konsequenzen des Integrationsprozesses überwiegen [39,5% der deutschen Interviewpartner]. Die Interessen von für die regionale Politik und Wirtschaft wichtigen Sektoren seien hier zugunsten anderer geopfert worden [Gespräch]. In den Niederlanden ist die positive Haltung zur Integration wesentlich eindeutiger und die Kritik an der Verhandlungsführung hält sich sehr in Grenzen [77% der niederländischen Gesprächspartner stehen dem Binnenmarkt bzw. der Einführung positiv entgegen]. Unabhängig von der Situation der eigenen Institution sind alle Gesprächspartner der Auffassung, die EUREGIO habe vom Integrationsprozess profitiert und sei [„als Region in Europa“ [Gespräch] ] wettbewerbs-[fähig.]

Die Identifikation mit der schottischen Nation, ihren zivilgesellschaftlichen Institutionen und Symbolen, etwa die euphorische Unterstützung der Fußballnationalmannschaft, kann bei den befragten Verbandsvertretern durchaus ausgeprägt sein, ohne daß dies die Forderung nach nationaler Selbstbestimmung nach sich ziehen muß. Dieses pragmatische Verhältnis zur regionalen (nationalen) Identität zeigt sich aber nicht nur dort. Auch die Kollegen in Katalonien betonen, daß bei aller Sympathie für den "Katalanismus" die Mitglieder doch in erster Linie Unternehmer seien. [...] Der Nationalismus ist ein Thema, über das viel geredet wird, weil es deswegen auch mal Probleme mit dem Ertrag in Spanien gibt" (C-10). Auf einen solchen, der nationalen Identität vorangestellten, Pragmatismus weist unter umgekehrten Vorzeichen auch die Beobachtung des Generalsekretärs eines Branchenverbandes hin, auch einige multinationale Unternehmen vor Ort seien "super-catalanistas" und träten für mehr Kompetenzen für die Generalität ein (C-2).

[Seite 175]

Zusammenfassend kann festgehalten werden, daß die subjektive Identifikation mit der Region und ihrer Kultur für die Unternehmerschaft keine spürbaren politischen Konsequenzen hat. [...]

4.6 Regionalisierung im europäischen Kontext

Die Perzeption des europäischen Integrationsprozesses durch die regionalen Wirtschaftsvertreter variiert nicht nur nach nationalstaatlichem Kontext und branchenspezifischer Betroffenheit, sondern auch nach der regionalen Zugehörigkeit. Verbal gibt man sich überall sehr pro-europäisch; besonders der Binnenmarkt wird, auch wenn branchen- und regionalspezifische Probleme konstatiert werden, überall als notwendig begrüßt. Diese Überzeugung wird auch in Galizien durchweg vertreten, obwohl ebenso deutlich gemacht wird, daß in der Region trotz der europäischen Strukturförderung bisher die negativen Konsequenzen des Integrationsprozesses überwiegen. Die Interessen von für die regionale Wirtschaft wichtigen Sektoren seien hier zugunsten anderer geopfert worden. [...] In Katalonien ist die positive Haltung zur Integration wesentlich eindeutiger, und im Gegensatz zu Galizien, wo die spanische Regierung zumeist für "viel zu pro-europäisch" gehalten wird, hält sich die Kritik an deren Verhandlungsführung sehr

[Seite 176]

in Grenzen. Unabhängig von der Situation der eigenen Branche sind alle der Auffassung, Katalonien habe vom Integrationsprozeß profitiert und sei in Europa wettbewerbsfähig.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle.

Die Übernahme setzt sich auf der Folgeseite fort.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann



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