von Claudia Breuer
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[1.] Cbr/Fragment 104 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2020-08-27 08:49:23 Klgn | Cbr, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schmitt-Egner 1998, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 104, Zeilen: 1 ff. (komplett) |
Quelle: Schmitt-Egner 1998 Seite(n): 60, 61, Zeilen: 60: 11 ff.; 61: 12 ff. |
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[Führt der letzte Aspekt zu einer verschärften Standortkonkurrenz oder zu einer Kooperation, die] auf Synergien abzielt? Ist der Abbau des Hindernisses überhaupt erwünscht, wenn der Grenze von einer Seite eine kulturelle Schutzfunktion zugeschrieben wird? Hier ist die Komplementarität von top down und bottom up-policies zu betonen. Wie wirken sich diese z.B. bei der Eignung des Handlungsraums einer Binnengrenzregion der EU aus?
• Zunächst ist strukturpolitisch zwischen Grenzregionen, die in Ziel-1, Ziel-2/5b oder Ziel-6-Gebieten liegen und den übrigen Binnengrenzregionen zu unterscheiden.333 • Diese strukturpolitische Eingrenzung wird durch förderpolitische Dimensionen von Grenzregionen [INTERREG-Programm] ergänzt.334 • Diese Unterscheidung führt zum standortpolitischen Kriterium zwischen peripheren und EU-zentralen Binnengrenzregionen [Randgebiet vs. Zentralität]. • Beide Gesichtspunkte verweisen auf die Konkurrenz zwischen den Europäischen Regionen innerhalb der EU, die ihre Bindekraft und Strukturpolitik auch auf grenzbedingte Nachteile ausrichtet [Kohäsion]. • Eine zusätzliche wirtschaftsgeographische Dimension bietet die Unterscheidung zwischen Land- und Seegrenzregionen [Inseln], die wiederum entsprechende Maßnahmen erfordern [z.B. Fischereipolitik vs. Agrarsubventionen]. Alle diese empirischen Dimensionen bilden Hilfsmittel bzw. Grenzkriterien, die der Akteur für die grenzüberschreitende Arbeit findet. Er sieht sich nicht nur mit geteilten Gebieten gegenüberstellt [sic], sondern auch mit den sie umfassenden Systemen, die zu überwinden sind oder mit denen interagiert werden muss. Um zu analytisch befriedigenden Ergebnissen zu kommen, sind diese in unterschiedlichen Ausprägungen mit den oben entwickelten Rastern Grenze und Region zu untersuchen. Integrationspolitisch zielt die Zusammenarbeit von Binnengrenzregionen dabei auf grenzüberschreitende Integration oder binationale Netzübergangsfunktion ab. Bei der Darstellung der Grenzregion als Handlungseinheit werden die Grenzbestimmungen auf die Region als Handlungseinheit bzw. den Akteur angewendet. Diese können sich wiederum aus unterschiedlichen Akteurstypen zusammensetzen. Für diesen Typ von Akteur kann ein Phänomen herausgegriffen und die Grenzanalyse mit der regionalen Systemanalyse verbunden werden: Ist die Grenzregion als Handlungseinheit nach innen und nach außen identisch? Nimmt man das klassische Beispiel der EUREGIOs als transnationale Regionen, die durch Grenzregionen gebildet werden, so können diese regionale Gebietskörperschaften sein. Ebenso können sie jedoch als Ergebnis einer Akteurskoalition subregionaler Einheiten [z.B. von Kommunen und Kommunalverbänden] fungieren, die sich zu einer strategischen Einheit zusammengeschlossen haben. In beiden Fällen handelt es sich um ‘Regios’ im Sinnen von grenzüberschreitend agierenden Handlungseinheiten, die sich wieder mit anderen Regios zu einer transnationalen Region zusammenschließen. Das oben ent-[wickelte Akteursschema kann hier seine ‘Gültigkeit beweisen’: Wer hat die formelle, wer die materielle Kompetenz zu handeln? Wer handelt tatsächlich und wie ist dieses Handeln zu bewerten?] 333 Vgl. AGEG [Hrsg.], Praktisches Handbuch zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit, 2. Auflage, Gronau 1997, Kap. A 2 Bisherige Erfahrungen S. 1. 334 Ebenda, S. 11. |
Führt letztere zu einer verschärften Standortkonkurrenz oder zu einer Kooperation, die auf Synergien abzielt? Ist der Abbau der Barriere überhaupt erwünscht, wenn der Grenze von einer Seite eine kulturelle Schutzfunktion (z.B. der deutsch-dänische Grenzkonflikt) zugeschrieben wird? Hier ist die Komplementarität von „top down“ und „bottom up-policies“ zu betonen. Wie wirken sich diese z.B. bei der Qualifizierung des Handlungsraums einer Binnengrenzregion der EU aus?65
• Zunächst ist strukturpolitisch zwischen Grenzregionen, die in Ziel—1, Ziel—2/5b oder Ziel-6-Gebieten liegen und den übrigen Binnengrenzregionen zu unterscheiden. • Diese strukturpolitische Eingrenzung wird durch förderpolitische Dimensionen von Grenzregionen (INTERREG-Programm) ergänzt.66 • Diese Unterscheidung führt zum standortpolitischen Kriterium zwischen peripheren und EU-zentralen Binnengrenzregionen (Peripherie vs. Zentralität). • Beide Aspekte verweisen auf die Konkurrenz zwischen den Europäischen Regionen innerhalb der EU hin, die ihre Struktur- und Kohäsionspolitik auch auf grenzbedingte Nachteile ausrichtet (Kohäsion). • Eine zusätzliche wirtschaftsgeographische Dimension bietet die Unterscheidung zwischen Land- und Seegrenzregionen (Inseln), die wiederum angepaßte Maßnahmen erfordern (z.B. Fischereipolitik vs. Agrarsubventionen). Alle diese empirischen Dimensionen bilden die Determinanten bzw. die Grenzqualitäten, die der Akteur für die grenzüberschreitenden Beziehungen vorfindet. Er ist nicht nur mit getrennten Räume konfrontiert, sondern auch mit den sie umfassenden Systemen, die zu überwinden sind oder mit denen interagiert werden muß. 65 siehe UE/ARFE/LACE, a.a.O., A2, p.4ff. 66 Am Beispiel von INTERREG IIA hat Reinhard Klein diese Definition von grenzübergreifender Region dokumentiert (siehe ders., a.a.O., S.66f.). [Seite 61] Um zu analytisch befriedigenden Ergebnissen zu kommen, sind all diese Facetten mit den oben entwickelten Kategorierastern „Grenze“ und „Region“ zu untersuchen. Integrationspolitisch zielt die Zusammenarbeit von Binnengrenzregionen dabei in der Regel auf grenzüberschreitende Integration oder binationale Netzübergangsfunktion. [...] Die Grenzregion als Handlungseinheit Auch hier werden die Grenzbestimmungen auf die Region als Handlungseinheit bzw. Akteur angewendet. Diese kann sich wiederum aus unterschiedlichen Akteurstypen zusammensetzen (z.B. Regio). Für diesen Typ kann ein Phänotyp herausgegriffen und die Grenzanalyse mit der regionalen Systemanalyse verbunden werden mit der Frage: Ist die Grenzregion als Handlungseinheit nach innen und nach außen identisch? Nimmt man das klassische Beispiel der Euregios als transnationale Regionen, die durch Grenzregionen gebildet werden, so können letztere regionale Gebietskörperschaften sein, sie können jedoch ebenso Produkt einer Akteurskoalition subregionaler Einheiten (z.B. von Kommunen und Kommunalverbänden) fungieren, die sich zu einer strategischen Einheit zusammengeschlossen haben. In beiden Fällen handelt es sich um „Regios“ im Sinne von grenzüberschreitend agierenden Handlungseinheiten, die sich wiederum mit anderen „Regios“ zu einer transnationalen Region zusammenschließen. Unser oben entwickeltes Akteursschema kann hier eine Bewährungsprobe eingehen: wer hat die formelle, wer die materielle Kompetenz zu handeln, wer handelt tatsächlich und wie ist dieses Handeln zu bewerten? |
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