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Europäische Integration und grenzüberschreitende Zusammenarbeit – Konsens oder Konflikt? Das Beispiel EUREGIO

von Claudia Breuer

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[1.] Cbr/Fragment 102 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-08-27 08:47:24 Klgn
BauernOpfer, Cbr, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schmitt-Egner 1998, Schutzlevel sysop

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 102, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Schmitt-Egner 1998
Seite(n): 57, 58, Zeilen: 57: 3 ff.; 58: 1 ff.;
• Normative Akteursebene: Wer darf kollektiv handeln [rechtliche Zuständigkeit; politische, ökonomische oder kulturelle Autonomie]? D.h. Gibt es einen kollektiven Akteur und mit welchen formellen Kompetenzen ist er ausgestattet?

• Empirische Akteursebene: Wer handelt tatsächlich? D.h. setzen die kollektiven und individuellen Akteure ihre formelle und materielle Kompetenz tatsächlich ein, um das regionale Programm zu realisieren?

• Bewertende Akteursebene: Wie sind die Resultate der Handlungen zu bewerten und inwiefern haben sie zur Realisierung des regionalen Programms beigetragen oder nicht? An der Antwort lässt sich die Kompetenz, aber auch die Inkompetenz des regionalen Akteurs evaluieren.

• Strategische Akteursebene: Wie wird gehandelt, d.h. in welchem strategischen Kontext bewegt sich der Akteur? Handelt es sich um unterschiedliche individuelle Akteure, mit ähnlichen Teilzielen, die direkt individuelle Ziele [z.B. wirtschaftlicher Erfolg des Unternehmens] verfolgen, aber indirekt zur Erhaltung des regionalen Systems beitragen [Schaffung oder Sicherung von Arbeitsplätzen].

3.1.7 Von der Region zur Grenzregion

Es wurde gezeigt, in welchem Verhältnis das regionale System zu seiner Umwelt steht.331 Dieses betrifft sowohl die Region als Handlungsraum sowie als Handlungseinheit. Das regionale Programm, Erhaltung, Steuerung sowie die Entwicklung wird nach innen durch die individuellen und kollektiven Akteure gesteuert. Nach außen lässt sich über das senkrechte Referenzsystem der vertikale ‘Regionstyp’ bestimmen. Bei Interaktionen auf der horizontalen Ebene stellt sich die Frage, ob die Region eine Handlungseinheit [administrativ] oder ob sie nur einen Handlungsraum repräsentiert [Struktur- und Planungsregion]. Diese Frage nach den Handlungskompetenzen nach außen ist auch für die GZA entscheidend.

Horizontale Teileinheiten sind administrative Aktivitätsregionen, Struktur- oder Planungsregionen sowie Wahrnehmungs- und Identitätsregionen. Entscheidend dabei ist, ob diese Teilkomponenten lediglich von außen gesteuerte Aktivitätsräume oder von innen sich selbst steuernde Handlungseinheiten darstellen. Diese sind zugleich in der Lage, nach außen mit anderen Teileinheiten zu interagieren. Der Rahmen dieser horizontalen Außenbeziehungen, das horizontale Referenzsystem, konstruiert sich durch innerregionale und transnationale Netze:332

1. Das vertikale Referenzsystem ist auf das ‘oben’ und ‘unten’ ausgerichtet. Hier ist die Region als subnationale Einheit einzustufen, die wiederum subregionale Einheiten nach unten eingrenzt und deren senkrechte, direkte Folgerung nach oben der Nationalstaat darstellt.


331 Die Umwelt wird hier als vertikales und horizontales Referenzsystem bezeichnet.

332 Für das Nachfolgende siehe Schmitt-Egner, P., „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit“, a.a.O., S. 58.

Normative Akteursebene : wer darf kollektiv handeln (rechtliche Zuständigkeit; politische, ökonomische oder kulturelle Autonomie)? D.h.: Gibt es einen kollektiven Akteur und mit welchen formellen Kompetenzen ist er augestattet [sic] ?

• [...]

Empirische Akteursebene: wer handelt tatsächlich? D.h., setzen die kollektiven und individuellen Akteure ihre formelle und materielle Kompetenz tatsächlich ein, um das regionale Programm zu realisieren?

Strategische Akteursebene: wie wird gehandelt? D.h., in welchem strategischen Kontext bewegt sich der Akteur? Handelt es sich um unterschiedliche individuelle Akteure, mit ähnlichen Teilzielen (z.B. regionale Unternehmen einer Branche), die direkt individuelle Ziele (z.B. wirtschaftlicher Erfolg des Unternehmens) verfolgen, aber indirekt zur Erhaltung des regionalen Systems beitragen (z.B. durch Schaffung oder Sicherung von Arbeitsplätzen vor Ort), so spreche ich von „Akteursaggregaten“. [...]

Evaluative Akteursebene. Wie sind die Resultate der Handlungen zu bewerten und inwiefern haben sie zur Realisierung des regionalen Programms beigetragen oder nicht? An der Antwort bemißt sich die Kompetenz, aber auch die Inkompetenz des regionalen Akteurs.

Von der Region zur Grenzregion

Typologie der Region im Kontext ihrer „Außenbeziehungen“

Wir haben nun gesehen, in welchem Verhältnis das regionale System zu seiner Umwelt steht. Die Umwelt bezeichne ich als vertikales und horizontales Referenzsystem. Dieses betrifft sowohl die Region als Handlungsraum als auch als Handlungseinheit. Nach innen vollzieht sich das regionale Programm, Erhaltung Steuerung und Entwicklung mittels der individuellen und kollektiven Akteure. Nach außen läßt über das verti-


62 Es handelt es sich z.B. bei den EUREGIOs um transnationale Akteurskoalitionen oder strategische Handlungseinheiten von rechtlich sehr unterschiedlicher Zusammensetzung, die jedoch gemeinsame Ziele verfolgen.

[Seite 58]

kale Referenzsystem der vertikale „Regionstyp“ bestimmen: handelt es sich um eine subnationale, subeuropäische oder internationale Einheit?. [sic] Bei Interaktionen auf der horizontalen Ebene stellt sich die Frage, ob die Region eine Handlungseinheit, (administrative Aktivitätsregionen) oder ob sie nur einen Handlungsraum repräsentiert (Struktur- und Planungsregionen). Diese Frage nach den Handlungskompetenzen „nach außen“, die zur transnationalen Zusammenarbeit befähigen, ist auch für die GZA entscheidend.

[...]

Horizontale Teileinheiten als Basistypen sind die von Blotevogel63 klassifizierten „administrativen Aktivitätsregionen“, Struktur- oder Planungsregionen und Wahrnehmungs- und Identitätsregionen. Entscheidend dabei ist, ob diese Teileinheiten lediglich von außen gesteuerte Handlungsräume oder von innen sich selbst steuernde Handlungseinheiten darstellen, die zugleich in der Lage sind, nach außen mit anderen Teileinheiten zu interagieren. Der Rahmen dieser „horizontalen Außenbeziehungen“, das horizontale Referenzsystem, konstruiert sich durch interregionale und transnationale Netze.

Dagegen ist das vertikale Referenzsystem auf das „Oben“ und „Unten“ ausgerichtet und hier ist die Region als subnationale Einheit einzuordnen, die wiederum subregionale Einheiten nach unten eingrenzt und deren vertikales, direktes Bezugsystem nach oben der Nationalstaat darstellt.


63 siehe Blotevogel sowie Weichart in Brunn (Hrsg.), a.a.O., 1996.

Anmerkungen

Die Quelle ist zwar - in Fn. 332. - benannt. Eine wörtliche Übernahme lässt das aber nicht vermuten. Recht unbestimmt fällt auch die Kennzeichnung des Umfangs der übernommenen Überlegungen aus ("das Nachfolgende").

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann



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