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Europäische Integration und grenzüberschreitende Zusammenarbeit – Konsens oder Konflikt? Das Beispiel EUREGIO

von Claudia Breuer

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[1.] Cbr/Fragment 090 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-02-16 19:12:15 Schumann
Cbr, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schmitt-Egner 1998, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Untersuchte Arbeit:
Seite: 90, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Schmitt-Egner 1998
Seite(n): 30, 31, Zeilen: 30: 8 ff.; 31: 1 ff.
[b) Geht man von dem oben dargestellten politischen Entstehungszusammenhang und den bisherigen wissenschaftlichen Feststellungen zur grenzübergreifenden Zu-]sammenarbeit in der Praxis aus, so lassen sich für den Forschungsgegenstand GZA folgende Bausteine darstellen:

Abbildung 3: Bausteine der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit

Quelle: Eigene Darstellung

Aus diesem Blickwinkel lassen sich die nachfolgenden Forschungsrichtungen ableiten:

1. Die internationale Grenzforschung im engeren Sinn: Grenze als Gegenstand des Völkerrechts und der internationalen Politik bzw. als Angelegenheit nationalstaatlicher Konflikte [„frontier view“ oder „boundary view“, Andersen289],

2. Die Auswirkungen der Grenze auf den grenznahen Bereich: Regionalisierungsforschung, Grenzraumforschung, Entwicklung von Grenzräumen [„border area view“, Ratti290 und Martinez291],

3. Grenzregionen im grenzüberschreitenden Zusammenhang, grenzüberschreitende Netzwerkbildung [„bottom up-regionalism view“, Raich292 sowie Groß und Schmitt-Egner293]

4. Durch Kritik wird die Bestimmung der GZA im transnationalen Kontext möglich [„transnational regionalism view“, Klein294].

Verkürzt lassen sich diese Forschungsrichtungen wie folgt zusammenfassen: Die beiden ersten Ansätze argumentieren aus dem Blickwinkel der Grenze. Der dritte Ansatz ist aus der Perspektive der Region zu sehen und der vierte versucht über Kritik die GZA in den Zusammenhang des ‘Transnationalen Regionalismus’ als einer neuen Dimension europäischer Politik zu stellen.


289 Vgl. Andersen, M., Frontiers: Territory and State Formation in the Modern World, Cambridge, 1996 sowie Andersen, M. et al Ed. Policing across national boundaries, St. Martins Press New York 1994.

290 Vgl. Ratti und Reichmann, Theory and Practice, a.a.O.

291 Vgl. Martinez, O., J.,The Dynamic of Border interaction, in: Blake, G. [Ed.], World Boundaries, Vol I-V, London 1994.

292 Vgl. Raich, Grenzüberschreitende und interregionale Zusammenarbeit, a.a.O.

293 Vgl. Groß, B. und Schmitt-Egner, P., Europas kooperierende Regionen. Rahmenbedingungen und Praxis transnationaler Zusammenarbeit deutscher Grenzregionen in Europa, Baden-Baden 1994.

294 Vgl. Kelin, R., Grenzüberschreitende regionalpolitische Zusammenarbeit im Rahmen von INTERREG und PHARE, in: EUREG 2/1995 S. 48-52.

[Seite 30]

Geht man von dem in der Einleitung skizzierten politischen Entstehungszusammenhang9 und den bisherigen wissenschaftlichen Befunden zur grenzüberschreitenden Praxis aus, so lassen sich auf den ersten Blick für den Forschungsgegenstand GZA folgende Bausteine seiner Dimensionierung rekonstruieren:

• die Grenze als internationale Institution und Gegenstand nationalstaatlicher Konflikte,

• die Auswirkungen der Grenze auf den grenznahen Raum,

• die sozioökonomische Struktur und Entwicklung von Grenzregionen,

• die GZA von Regionen und Kommunen,

• die Grenzüberschreitende Netzwerkbildung (informelle Kommunikationssysteme) und

• die grenzübergreifenden Regionen

Wir unterscheiden vier Forschungsrichtungen, die sich mit dieser Dimensionalisierung befassen:

1. Internationale Grenzforschung im engeren Sinn: Grenze als Gegenstand des Völkerrechts und der internationalen Politik bzw. als Gegenstand nationalstaatlicher Konflikte („boundary-“ oder „frontier view“),

2. Auswirkungen der Grenze auf den grenznahen Raum: Regionalisierungforschung, Grenzraumforschung, Entwicklung von Grenzräumen („border area view“),


9 siehe Brunn/Schmitt-Egner, Einleitung zu diesem Band.

[Seite 31]

3. Grenzregionen im grenzüberschreitenden Kontext, grenzüberschreitende Netzwerkbildung („bottom up-regionalism view“) und „cross-border-governance“10

4. GZA im transnationalen Kontext („transnational regionalism view“).

Stark vereinfachend könnte man resümieren: die beiden ersten Ansätze argumentieren von der Grenze her, der dritte Ansatz geht von der Region aus und der vierte Ansatz versucht über eine Kritik an den bisherigen Ansätzen den Gegenstand GZA in den Kontext des „Transnationalen Regionalismus“ als einer neuen Dimension europäischer Politik zu stellen.


10 Auf diesen politikwissenschaftlichen Ansatz wird ebenfalls nur implizit eingegangen (siehe den Beitrag von Anne van der Veen et al. in diesem Band und Perkmann, a.a.O., Anm. 3).

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann



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