von Claudia Breuer
Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende
[1.] Cbr/Fragment 089 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2020-04-04 12:57:21 Schumann | Cbr, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schmitt-Egner 1998, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
|
|
Untersuchte Arbeit: Seite: 89, Zeilen: 1-5, 17-25, 101-108, 114-117, 120-123 |
Quelle: Schmitt-Egner 1998 Seite(n): 28, 29, 30, Zeilen: 28: 26 ff.; 29: 1 ff.; 30: 3 ff. |
---|---|
[Hier können Evaluationsstudien282 mit ihren] Stärke-Schwächen-Analysen dann letztlich entscheiden, ob eine Transplantation erwünscht ist [Lernen und Erfolg], wie Schwächen zu minimieren und Stärken zu maximieren sind [Lernen am Modell]. Alle Fragestellungen von der wissenschaftlichen Erklärung bis zur strategischen Verwendung bauen aufeinander auf und sind bisher in der Forschung kontrovers diskutiert283 oder ‘als nicht-erklärbar’ bewertet worden.284
[Wissenschaftliche Argumentation und strategische Eignung sind zwei Seiten der Medaille des Forschungsgegenstandes GZA. Damit sind die weiteren Arbeitsschritte vorgegeben: Anschließend werden ausgewählte Forschungsansätze dargestellt, die in der vorhandenen Literatur und in der wissenschaftlichen Debatte als erkenntnisleitend gelten.285 Basierend auf einer Stärken-Schwächen-Analyse der Forschung, die sich mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit befasst, soll in einem weiteren Schritt ein Analyserahmen entwickelt werden. Ausgehend von der Definition der Konzepte ‘Grenze’ und ‘Region’ [Kapitel 2] wird die GZA in den Kontext des ‘Transnationalen Regionalismus’286 gestellt. An den Ausführungen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit soll schließlich die Hypothese überprüft werden, ob und inwieweit diese horizontale Integration voranschreitet bzw. welche Probleme und Chancen damit verbunden sind. Inwieweit ist eine Übertragbarkeit der Modelle auf die EUREGIO möglich?] Bei den unterschiedlichen Definitionsversuchen grenzüberschreitender Zusammenarbeit sind zwei Ansätze, in denen sich die unterschiedliche Arbeitsweise von Wissenschaft und Praxis dokumentiert, zu finden: a) In der Wissenschaft wird oft auf eine allgemeine zugunsten einer operationalen Erklärung verzichtet.287 D.h. die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird nach Interesse und Aufgabenstellung definiert.288 b) Geht man von dem oben dargestellten politischen Entstehungszusammenhang und den bisherigen wissenschaftlichen Feststellungen zur grenzübergreifenden Zu[sammenarbeit in der Praxis aus, so lassen sich für den Forschungsgegenstand GZA folgende Bausteine darstellen:] [282 Die Ergebnisse dieser Studien bieten die Möglichkeiten, bisher noch vereinzelt vorhandene Informationsdefizite bzw. Unsicherheiten im Umgang der Kooperationen untereinander abzubauen und die Priorität auf eine verbesserte Standortbestimmung der Grenzregion zu richten. Siehe Casteigts, M. und Eisenberg, E., Evaluierung im grenzüberschreitenden Kontext, in: Brunn, G. und Schmitt-Egner, P., Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa: Theorie - Empirie – Praxis, Baden-Baden 1998, S. 241-249.] 283 Unter ‘kontrovers’ ist hier nicht der kritische Diskurs innerhalb einer Disziplin zu verstehen, sondern wie der einzeldisziplinäre Zugriff zur theoretischen Grundlage des Gesamtphänomens gemacht wird. Dieses Herangehen spiegelt sich nicht nur in der Wissenschaft, sondern selbst in der entsprechenden Literatur der EU und des Europarates wider. Siehe Council of Europe, Handbook on transfrontier co-operation for local and regional authorities in Europe, 3rd Edition Strasbourg 1996. Für die wissenschaftliche Auseinandersetzung siehe Martinez, O., J., The Dynamic of Border Interaction, New approaches to border analysis, in: Blake, G., [Ed.], World Boundaries, Vol. I, London 1994, p. 1-15; Anderson, M. und Bort, E., [Eds.], The Frontiers of Europe, forthcoming London 1998; Ganster, P., A., et al [Eds.], Border and Border Regions in Europe and North America, Berlin 1995. [284 Siehe Andersen, M., Transfrontier Cooperation - History and Theory, in: Brunn und Schmitt-Egner, Grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Europa, a.a.O., S. 78-97. 285 Siehe hierzu die Zusammenfassung von Cappelin, R., The ‘Network-Concept’ A Theoretical Approach and Analytical Instrument for Research on Transnational Regionalism, in: Brunn und Schmitt-Egner [sic] Grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Europa, a.a. O., S. 98-109.] 286 Hierunter verstehe ich in Anlehnung an die Definition von Schmitt-Egner: „grenzüberschreitende Interaktionen zwischen benachbarten oder nicht-benachbarten Regionen und ihren Akteuren ohne Zwischenschaltung der jeweiligen Nationalstaaten“, in: Schmitt-Egner, P., Die „Europäische Kompetenz“ von Regionen - ein Paradigma des Transnationalen Regionalismus?, in: INTERREGIONES 5/1996, S. 16. [287 Siehe hierzu: Kohler-Koch, B. et al [Hrsg.], Interaktive Politik in Europa. Regionen im Netzwerk der Integration, Opladen 1998.] 288 Siehe hierzu die Definition des Generalsekretärs der AGEG, Gabbe, J.,: „nachbarschaftliche Zusammenarbeit in allen Lebensbereichen zwischen aneinanderliegenden Gebieten, regionalen und/oder kommunalen Gebietskörperschaften oder sonstiger Körperschaften in Grenzgebieten“ zitiert nach: ders., Europäische Modelle interregionaler und grenzüberschreitender Kooperation, in: INTERREGIONES 6/1997, S. 7. |
Evaluationsstudien2 mit ihren Stärke-Schwäche-Analysen können dann letztlich entscheiden, ob eine Übertragung erwünscht ist (Lernen am Erfolg) und wie Schwächen zu minimieren und Stärken zu maximieren sind (Lernen am Modell).
Alle Fragestellungen von der wissenschaftlichen Begründbarkeit bis zur strategischen Verwendung bauen aufeinander auf und sind bisher in der Forschung kontrovers diskutiert3 oder als nicht zu klären bewertet worden.4 2 siehe den Beitrag von Michel Casteigts/Ewald Eisenberg in diesem Band. 3 Unter „kontrovers“ ist hier nicht nur der kritische Diskurs innerhalb einer Disziplin zu verstehen, sondern wie der einzeldisziplinäre Zugriff zur theoretischen Grundlage des Gesamtphänomens gemacht wird. Diese Verfahrensweise spiegelt sich nicht nur in der Wissenschaft, sondern selbst in den entsprechenden „Handbüchern“ von Europarat und Europäischer Union wider. Siehe Council of Europe. Handbook on transfrontier co-operation for local and regional authorities in Europe (prepared by Charles Rique), 3rd edition Strasbourg 1996 und UE/ARFE/LACE, Guide pratique de la coopération transfrontalière, 2ième édition Brussel/Gronau 1997. Für die wissenschaftliche Kontroverse siehe Oscar J. Martinez, The Dynamics of Border Interaction, New approaches to border analysis, in: Gerald Blake (Ed.), World Boundaries, Vol. I, London 1994, pp. 1-15; Malcolm Anderson/Eberhard Bort (Eds.), The Frontiers of Europe, forthcoming London 1998, (alle Zitate stammen aus der MS-Fassung, Edinburgh 1997); James Scott/Wolf-Dieter Eberwein (Eds), The Future of Borders and Border Regions in Europe and North America, Berlin 1995; Silvia Raich, [Seite 29] Wissenschaftliche Begründbarkeit und strategische Verwendbarkeit sind also zwei Pole des Forschungsgegenstandes (GZA). Demgemäß gliedert sich der Beitrag in drei Arbeitsschritte: Eingangs werde ich sehr kurz auf die Grobdimensionierung des Gegenstandes eingehen und einige Forschungsansätze skizzieren, die bisher „erkenntnisleitend“ in der wissenschaftlichen Debatte gewirkt haben.5 Ausgehend von einigen Desiderata und Einwänden gegen die Forschung, soweit sie sich mit der GZA befaßt, versuche ich in einem zweiten Schritt einen Analyserahmen zu entwickeln, der von der Definition und Kategorisierung der Basiskonzepte „Grenze“ und „Region“ ausgeht und die GZA in den Kontext des „Transnationalen Regionalismus“6 stellt. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit und interregionale Zusammenarbeit in einem „Europa der Regionen“, Baden-Baden 1995; [...] 6 Hierunter verstehe ich die „grenzüberschreitende Interaktion zwischen benachbarten oder nicht-benachbarten Regionen und ihren Akteuren ohne Zwischenschaltung der jeweiligen Nationalstaaten“ (Peter Schmitt-Egner, Die „Europäische Kompetenz“ von Regionen - ein Paradigma des Transnationalen Regionalismus?, in: INTERREGIONES 5 (1996), S.16. [Seite 30] Sucht man nach Definitionen von GZA, so stößt man auf zwei Perspektiven, in denen sich die unterschiedliche Arbeitsweise von Wissenschaft und Praxis dokumentiert. Während letztere die GZA je nach Interesse und Aufgabenstellung definiert7, wird in der Wissenschaft mangels logischer Widerspruchsfreiheit und Ableitungsrichtigkeit zumeist auf eine allgemeine zugunsten einer operationalen Definition mittlerer und kurzer Reichweite verzichtet.8 Geht man von dem in der Einleitung skizzierten politischen Entstehungszusammenhang9 und den bisherigen wissenschaftlichen Befunden zur grenzüberschreitenden Praxis aus, so lassen sich auf den ersten Blick für den Forschungsgegenstand GZA folgende Bausteine seiner Dimensionierung rekonstruieren: 7 Stellvertretend sei die vom Generalsekretär der AGEG, Jens Gabbe, verwendete EU-Definition zitiert: „nachbarschaftliche Zusammenarbeit in allen Lebensbereichen zwischen aneinanderliegenden Gebieten, regionalen und/oder kommunalen Gebietskörperschaften oder sonstiger Körperschaften in Grenzgebieten“ (ders., Europäische Modelle interregionaler und grenzüberschreitender Kooperation, in: INTERREGIONES 6 (1997), S.7. Eine weitere praktische Variante leitet sich zum Beispiel aus der Programmlogik der EU ab. Demnach soll bei der Bestimmung und Abgrenzung eines gemeinsamen „Programmraumes zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“ die räumlich-funktionale Verflechtung im Vordergrund stehen, siehe Reinhard Klein, Zusammenarbeit zur nachhaltigen Entwicklung in grenzübergreifenden Regionen, in: SIR (Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen) Mitteilungen und Berichte, 27 (1997), S.66. 8 Dies trifft vor allem auf die unter dem „bottom up regionalism“—Ansatz zitierte Literatur (siehe die Einleitung zu diesem Band und Anm. 3) zu. 9 siehe Brunn/Schmitt-Egner, Einleitung zu diesem Band. |
Genannt werden lediglich der Sammelband von 1998 bzw. andere Beiträge sowie weitere Beiträge Schmitt-Egners aus anderen Jahren - die eigentliche Quelle bleibt ungenannt. Der Text auf den Zeilen 6-17, der sich trotz erkennbarer Parallelen etwas stärker von der Quelle entfernt, wird hier mitdokumentiert, geht jedoch konservativ nicht mit in die Zeilenzählung ein. |
|
Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Schumann, Zeitstempel: 20200404125916