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Europäische Integration und grenzüberschreitende Zusammenarbeit – Konsens oder Konflikt? Das Beispiel EUREGIO

von Claudia Breuer

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[1.] Cbr/Fragment 085 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2020-02-12 23:43:45 Schumann
Cbr, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Student 2000, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 85, Zeilen: 1-28
Quelle: Student 2000
Seite(n): 77, 80, Zeilen: 77: 13 ff.; 80: 6 ff.
[Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wie auch viele andere Kooperationen zwischen Regionen zielen als “Kern einer zielorientierten und effektiven Planungs]kooperation”269 vor allem auf eine bessere Nutzung der endogenen Potentiale sowie eine Ausweitung des eigenständigen regionalen Handlungsspielraums gegenüber der nationalen und supranationalen Ebene. „Local and regional authorities along the border become aware that their individual efforts will not be very effectve [sic]. They realize that a cooperative approach would better fit the situation.”270 Die mit einer engeren Kooperation verfolgten Ziele bei den zahlreichen Zusammenarbeiten basieren auf gemeinsamen grenzbedingten Nachteilen:271

1. Grenzregionen liegen häufig geographisch weit von den wichtigsten nationalen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungszentren entfernt, da sich Wirtschaft, Verkehr, Kultur und Bevölkerung in der Region [sic] von den Zentren eines Staates zu seinen Grenzen hin abschwächen.

2. Viele Grenzregionen sind bedingt durch ihre Randlage bei den innerstaatlichen Verkehrs- und Kommunikationsnetzen und den unzureichenden grenzüberschreitenden Verbindungen durch eine mangelhafte Infrastrukturausstattung gekennzeichnet. Daneben gibt es auch solche Grenzgebiete, die zwar heute großräumig infrastrukturell angebunden sind, jedoch immer noch unter der jahrzehntelangen Missachtung leiden.

3. Zahlreiche Grenzregionen sind von den kommerziellen Zentren und ihrem natürlichen Hinterland getrennt, mit der Folge zum Teil gravierender Verzerrungen ihrer Handels- und Dienstleistungsstruktur. So fehlen beispielsweise den kleinen und mittleren Unternehmen [KMU] häufig die historisch gewachsenen grenzüberschreitenden Zuliefer- und Absatzmärkte.

4. Die Kommunikation über die nationalen Grenzen hinweg wird durch verschiedene Rechts-, Verwaltungs- und Sozialsysteme sowie durch unterschiedliche Sprachen und kulturelle Traditionen beiderseits der nationalen Grenzen erschwert.

5. Grenzregionen verfügen in der Regel über eine niedrigere Produktivität in der Landwirtschaft, ein relativ niedriges wirtschaftliche Leistungsniveau, wenig Bodenschätze, einseitige Wirtschaftsstrukturen [Textil, Kohle, Stahl usw.] und einen schwachen Dienstleistungssektor.272


269 Roch, I. und Ziegler, A., Grenzraumentwicklung und kooperatives Handeln in Europa, in: WSI-Miteilungen, 3/1998, S. 188.

270 Cappellin, R., Regional Development, Federalism and Interregional Co-operation, in: Eskelinen, H. und Snickars, F. [Hrsg.], Competitive European Peripheries, Heidelberg 1995, p. 44.

271 Vgl. Arbeitsgemeinschaft der Europäischen Grenzregionen [AGEG], [Hrsg.], Europäische Charta der Grenz- und grenzüberschreitenden Regionen vom 20.11.1981, geändert am 1.12.1995 in Szczecin [Euregio Pomeriana], Gronau 1996, S. 2; sowie Mantey, G., Möglichkeiten der gemeinschaftlichen Regionalpolitik für die Entwicklung der Grenzregionen, in: Akademie für Raumforschung und Landesplanung [Hrsg.], Grenzübergreifende Raumplanung, Hannover 1992, S. 31-44.

272 Vgl. auch Europäische Kommission: Europa 2000 – Perspektiven der künftigen Raumordnung der Gemeinschaft, Luxemburg 1991.

Die Euroregionen wie auch die meisten anderen Kooperationen zwischen Regionen zielen als „Kern einer zielorientierten und effektiven Planungskooperation“20 vor allem auf eine bessere Nutzung der endogenen Potentiale sowie eine Ausweitung des eigenständigen regionalen Handlungsspielraums gegenüber der nationalen und supranationalen Ebene. „Local and regional authorities along the border become aware that their individual efforts will not be very effective. They realise that a co-operative approach would better fit the situation.“21 Obgleich die mit einer engeren Kooperation verfolgten Ziele bei den zahlreichen Euroregionen sehr ähnlich sind, differiert doch deren praktische Ausgestaltung.

20 Roch, I. / Ziegler, A.: Grenzraumentwicklung und kooperatives Handeln in Europa, in: WSI-Miteilungen, 1998/3, S. 186-194, hier: S. 188.

21 Cappellin, R.: Regional Development, Federalism and Interregional Co-operation, in: Eskelinen, H. / Snickars, F. (Hrsg.): Competitive European Peripheries, Heidelberg 1995, S. 41-58, hier: S. 44.

[Seite 80]

• Grenzregionen liegen häufig geographisch weit von den wichtigsten nationalen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungszentren entfernt, da sich Wirtschaft, Verkehr, Kultur und Bevölkerung in der Regel von den Zentren eines Staates zu seinen Grenzen hin abschwächen.29

• Viele Grenzregionen sind bedingt durch ihre Randlage bei den innerstaatlichen Verkehrs- und Kommunikationsnetzen und den unzureichenden grenzüberschreitenden Verbindungen durch eine mangelhafte Infrastrukturausstattung gekennzeichnet. Daneben gibt es auch solche Grenzgebiete, die zwar heute großräumig infrastrukturell angebunden sind, jedoch immer noch unter der jahrzehntelangen Vernachlässigung leiden.

• Eng damit zusammenhängend sind zahlreiche Grenzregionen von den kommerziellen Zentren und ihrem natürlichen Hinterland getrennt, mit der Folge zum Teil gravierender Verzerrungen ihrer Handels- und Dienstleistungsstruktur. So fehlen beispielsweise den kleinen und mittleren Unternehmen häufig die historisch gewachsenen grenzüberschreitenden Zuliefer- und Absatzmärkte.

• Die Kommunikation über die nationalen Grenzen hinweg wird durch verschiedene Rechts-, Verwaltungs- und Sozialsysteme sowie durch unterschiedliche Sprachen und kulturelle Traditionen beiderseits der nationalen Grenzen erschwert.

• Grenzregionen verfügen in der Regel über eine niedrigere Produktivität in der Landwirtschaft, ein relativ niedriges wirtschaftliches Leistungsniveau, wenig Bodenschätze, einseitige Wirtschaftsstrukturen (Textil, Kohle, Stahl usw.) und einen schwachen Dienstleistungssektor.30


28 Vgl. Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG): Europäische Charta der grenz- und grenzübergreifenden Regionen, Gronau o.J., S. 2 ff. Sowie Mantey, G.: Möglichkeiten der gemeinschaftlichen Regionalpolitik für die Entwicklung der Grenzregionen, in: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Hrsg.): Grenzübergreifende Raumplanung, Hannover 1992, S. 31-44.

29 Vgl. Rietveld, P.: Transport and Communication Barriers in Europe, in: Cappellin, R. / Batey, P.W.J. (Hrsg.): Regional Networks, Border Regions and European Integration, London 1993, S. 62-81.

30 Vgl. auch Europäische Kommission: Europa 2000 - Perspektiven der künftigen Raumordnung der Gemeinschaft, Luxemburg 1991

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle. Referenzen werden mitübernommen.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann



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