von Claudia Breuer
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[1.] Cbr/Fragment 023 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2019-12-30 17:21:41 Schumann | BauernOpfer, Cbr, Fragment, Gesichtet, Raich 1995, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 23, Zeilen: 1-6, 14-22 |
Quelle: Raich 1995 Seite(n): 19, 20, Zeilen: 19: 13 ff., 21 ff.; 20: 1 ff., 16 ff. |
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[Zunächst soll jedoch die Fragestellung weiter differenziert werden: Grenzüberschreitende und interregionale Formen der Zusammenarbeit zwischen subnationalen Gebietskörperschaften haben sich gerade in jüngster Zeit in vielfältigen Ausprägungen innerhalb] der Europäischen Union gebildet:66 Einerseits auf der Grundlage der veränderten Rahmenbedingungen auf supranationaler bzw. partiell auch auf nationaler Ebene zugunsten derartiger Kooperationsbeziehungen sowie andererseits in Verbindung mit dem Wiederaufleben des Konzepts eines Europa der Regionen. Diese Formen in ihrer Gesamtheit darzustellen, würde allerdings das Vorhaben dieser Arbeit bei weitem übersteigen. Aus diesem Grunde soll für die Arbeit nur die EUREGIO herangezogen werden.
[...] Ein weiteres Kriterium, die EUREGIO als Modellregion zu analysieren, bildet der Umstand, dass dieses Muster der Zusammenarbeit in der einschlägigen Literatur zwar sehr häufig als Modell für die grenzüberschreitenden bzw. interregionale Kooperation im Zusammenhang mit dem Europa der Regionen genannt wird, eine ausführliche deskriptive Bestandsaufnahme aber gerade in der neueren politikwissenschaftlichen Forschungsliteratur68 bislang noch nicht geleistet worden ist.69 Darüber hinaus liegt ein weiteres Erkenntnisinteresse dieser Arbeit in dem möglichen Modellcharakter der zu behandelnden Kooperationsformen sowie der Kohäsion der Organe innerhalb der EUREGIO selbst. 66 Elementar für das Verständnis aller weiteren Überlegungen ist die Grundannahme, dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit kein Selbstzweck ist, sondern von den beteiligten Regionen und Akteuren vor allem deshalb in Betracht gezogen wird, weil sie sich einen Nutzen davon versprechen. 68 Bedingt durch die zunehmende Bedeutung, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den letzten Jahren für die Grenzregionen erlangt hat, ist auch das Interesse von verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft an diesem Thema stark angestiegen. Eine Auseinandersetzung mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit fand bisher in der Politik- und Verwaltungswissenschaft, der Geographie, der Rechtswissenschaft und - in sehr begrenztem Umfang – in der Ökonomie statt. Die meisten der bisher veröffentlichten Studien sind vor einem politik- und verwaltungswissenschaftlichen Hintergrund entstanden. Dazu zählen die Arbeiten von Müller-Schnegg, H., Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Bodenseeregion. Bestandsaufnahme und Einschätzung der Verflechtungen politisch-administrativer und organisierter politischer Gruppierungen, Hallstadt 1994; Groß, B. und Schmitt-Egner, P., Europas kooperierende Regionen. Rahmenbedingungen und Praxis transnationaler Zusammenarbeit deutscher Grenzregionen in Europa, Baden-Baden 1994; Raich, S., Grenzüberschreitende und interregionale Zusammenarbeit in einem ‚Europa der Regionen’. Dargestellt anhand der Fallbeispiele Großregion Saar-Lor-Lux, EUREGIO und ‚Vier Motoren für Europa’ – Ein Beitrag zum Europäischen Integrationsprozeß, Banden-Baden 1995; Beck, J., Netzwerke in der transnationalen Regionalpolitik: Rahmenbedingungen, Funktionsweisen, Folgen, Baden-Baden 1997 und Zollner Schepers, R., Grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein. Analyse der politischen Strukturen, Prozesse und Leistungen in grenzüberschreitenden Kooperationsorganen, Bamberg 1998. 69 Die wissenschaftliche Diskussion befasst sich immer noch überwiegend mit vorgefundenen nationalen Regionen und deren Stellung innerhalb der Europäischen Union. Die grenzüberschreitenden Kooperationen werden vernachlässigt. Müller-Graff führt diese Forschungslücke auf den Umstand zurück, dass selbst der EG-Vertrag bis 1997 nur die innerstaatlichen Gebietskörperschaften erwähnt und die Euroregionen unberücksichtigt lässt. Erst der Amsterdamer Vertrag erwähnt erstmals ausdrücklich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, vgl. Müller-Graff, P.-C., Die europäischen Regionen in der Verfassung der EG, in: Integration 3/1997, S. 148. |
Grenzüberschreitende und interregionale Formen der Zusammenarbeit zwischen subnationalen Gebietskörperschaften haben sich gerade in jüngster Zeit - einerseits auf der Grundlage der veränderten Rahmenbedingungen auf supranationaler bzw. partiell auch auf nationaler Ebene zugunsten derartiger Kooperationsbeziehungen sowie andererseits in Verbindung mit dem Wiederaufleben des Konzepts eines "Europa der Regionen" - in vielfältigen Ausprägungen innerhalb der Europäischen Union gebildet. Diese Kooperationsformen in ihrer Gesamtheit darzustellen, würde allerdings das Vorhaben dieser Arbeit bei weitem übersteigen.]
[...] Aus diesem Grunde wurden für die vorliegende Arbeit drei grenzüberschreitende bzw. interregionale Formen der Zusammenarbeit auf regionaler und lokaler Ebene ausgewählt, die im folgenden exemplarisch vorgestellt und untersucht werden sollen. [Seite 20] Ein weiteres Kriterium bildete der Umstand, daß diese Formen der Zusammenarbeit im einschlägigen Schrifttum zwar sehr häufig als Modelle für die grenzüberschreitende bzw. interregionale Kooperation im Zusammenhang mit dem "Europa der Regionen” genannt werden,20 eine ausführliche deskriptive Bestandsaufnahme aber gerade in der neueren politikwissenschaftlichen Forschungsliteratur - soweit ersichtlich - bislang noch nicht geleistet worden ist.21 [...] Darüber hinaus liegt ein weiteres Erkenntnisinteresse dieser Arbeit in dem möglichen Modellcharakter der zu behandelnden Kooperationsformen für bereits bestehende bzw. neu zu gründende, vergleichbare Formen der grenzüberschreitenden und interregionalen Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, was sich auf der Grundlage der in dieser Arbeit zu leistenden, empirisch-analytischen Darstellung für die Ausgestaltung bzw. die Arbeitsweisen künftiger Kooperationsformen ableiten läßt, welche Strukturen und Elemente zum Vorbild genommen bzw. in modifizierter Form übernommen werden können, oder aber welche sich als gänzlich ungeeignet erweisen. 20 Vgl. statt vieler Hrbek, Rudolf: Bundesländer und Regionalismus in der EG, in: Magiera, Siegfried/Merten, Detlef (Hrsg.): Bundesländer und Europäische Gemeinschaft, Berlin 1988, S. 127-149; Müller-Brandeck-Bocquet, Gisela: Ein föderalistisches Europa? Zur Debatte über die Föderalisierung und Regionalisierung der zukünftigen Europäischen Politischen Union, in: APuZ, B 45/91, S. 13-25; Renzsch, Wolfgang: Deutsche Länder und europäische Integration. Kompetenzverluste und neue Handlungschancen in einem "Europa der Regionen", in: APuZ B 28/90 S 28-39. 21 Eine Analyse grenzüberschreitender Kooperationsformen - darunter die EUREGIO und die Großregion Saar-Lor-Lux - von Viktor Freiherr von Malchus mit dem Titel "Partnerschaft an europäischen Grenzen. Integration durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit" stammt aus dem Jahre 1975. Darüber hinaus beschäftigt sich die Rechtswissenschaft seit Jahren mit dem Phänomen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und in diesem Kontext mit der Großregion Saar-Lor-Lux und der EUREGIO. Vgl. u. a. Beyerlin, Ulrich: Rechtsprobleme der lokalen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, Berlin u. a. 1988; Bleicher, Ralf: Staatsgrenzen überschreitende Raumordnung und Landesplanung. Bestandsaufnahme, rechtliche Würdigung und Möglichkeiten der Fortentwicklung, Münster 1981; Oehm, Matthias: Rechtsprobleme Staatsgrenzen überschreitender interkommunaler Zusammenarbeit, Münster 1982. |
Ein Hinweis auf die eigentliche Quelle findet sich in Fn. 68 im Rahmen einer Literaturaufzählung. Dass aus dieser Quelle umfangreich Inhalt für den Haupttext entnommen wurde, lässt sich ebenso wie der großteils wörtliche Charakter dieser Übernahmen nicht erkennen. |
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[1.] Cbr/Fragment 023 104 Zuletzt bearbeitet: 2019-12-30 17:23:23 Schumann | Cbr, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Student 2000, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 23, Zeilen: 104-108 |
Quelle: Student 2000 Seite(n): 17, Zeilen: 9 ff. |
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67 Das EUREGIO-Gebiet gehört weder zu den großen High-Tech-Regionen, die vor Selbstvertrauen strotzend und vom Binnenmarkt profitierend nur in ausgewählten Bereichen, zumeist Forschung und Entwicklung, eine Notwendigkeit zur interregionalen Zusammenarbeit sehen. Darüber hinaus zählt es nicht zu den wirklich armen Regionen Europas, deren Situation sich auch unter gemeinsamer Ausnutzung ihrer Potentiale kaum, und wenn, dann nur sehr langfristig verbessern ließe. |
Er gehört damit weder zu den großen High-Tech-Regionen, die vor Selbstvertrauen strotzend und vom Binnenmarkt profitierend nur in ausgewählten Bereichen, zumeist Forschung und Entwicklung, eine Notwendigkeit zur interregionalen Zusammenarbeit sehen. Noch zählt er zu den wirklich armen Regionen Europas, deren Situation sich auch unter Ausnutzung ihrer Potentiale kaum, und wenn, dann nur sehr langfristig verbessern ließe. |
Kein Hinweis auf eine Übernahme. |
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