Was hat mich zu einer Beteiligung an diesem Projekt motiviert?
1) Die mediale Darstellung
Mittlerweile berichten viele Nachrichtenformate über die Wiki-Projekte zur Aufdeckung von Plagiatsfällen. Hierbei mangelt es aber ordentlich an Sachlichkeit. Von "anonymen Plagiatsjägern" ist die Rede, die nur in "konservativen Politikerkreisen" stöbern und dabei "Existenzen zertören" und "honorige Politiker" gemein "denunzieren". Kreative Redakture stiliseren das Projekt dabei zu einer "Schwarmintelligenz" hoch.
Natürlich ist das ziemlicher Unsinn. Hier haben sich Menschen freiwillig zusammengefunden, um in Doktorarbeiten nach Stellen zu suchen, die jeder guten wissenschaftlichen Praxis widersprechen. Nicht mehr, und nicht weniger. Institutionen, die soetwas verfolgen, werden (zum Glück) in einem Rechtsstaat nur tätig, wenn es einen begründeten Verdacht gibt. Und mal ehrlich: Wenn sich viele Menschen zusammenfinden, um Früchte auf einem Feld zu sammeln, würde auch niemand von "Schwarmintelligenz" sprechen...
2) Ein kleines Gefühl der Ungerechtigkeit
Ich schreibe selber eine Doktorarbeit. Das ist ziemlich schwierig, weil man sich sehr intensiv mit der existierenden Literatur beschäftigen muss und einen eigenen, neuen Beitrag zur Wissenschaft liefern möchte. Es verletzt ein inneres Gefühl der Gerechtigkeit, wenn andere Personen auf unkorrekte Art zu einer solchen Arbeit kommen. Ein Doktortitel macht keinen besseren Menschen, aber es ist eine Auszeichnung auf Lebenszeit für eine akademische Leistung. Die sollte vorhanden sein.
3) Spaß
Mal ehrlich. Etwas zu suchen (Pilze, Beeren, Geocashing) macht immer Spaß. Nicht umsonst ist das Motiv der Schatzsuche bei Kindern so beliebt.