[1.] Analyse:As/Fragment 045 05 Zuletzt bearbeitet: 2012-04-14 17:13:15 Hotznplotz | As, BauernOpfer, Fend 1976, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 045, Zeilen: 05-18, 20-22 |
Quelle: Fend 1976 Seite(n): 028; 029; 030, Zeilen: 25-26; 03-08, 12-17, 27-31; 01-02 |
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Nach Durkheim lebt der Mensch durch Triebe ständig bedrängt von Natur aus in einem instabilen Zustand. Erst durch soziale Normen und Werte erfährt sein Streben Begrenzung und Zielsetzung und werden die Triebe und Wünsche der Mitglieder einer Gesellschaft in realisierbare Bahnen gelenkt. Die Reichweite möglicher Verhaltensweisen wird durch die moralische Ordnung als dem umfassenden System von Verboten und Geboten bestimmt. Die Gesamtheit der moralischen Regeln bildet eine Mauer, "an die viele Leidenschaften, Triebe und Bedürfnisse branden" [FN 2] und absterben. Bedürfnisbefriedigung wird dadurch nicht verhindert, sondern erfährt nach Durkheim erst in der Begrenzung des Strebens die Bedingung für die Möglichkeit der Befriedigung. Das zentrale Wertsystem [...] muß von den Gesellschaftsmitgliedern erlernt werden. Als "kollektives Gewissen" reguliert es dann das Verhalten des einzelnen.
[ [FN 2] Fend, Helmut: a.a.O., S. 29] |
Der Mensch lebt nach Durkheim von Natur aus in einem unstabilen Zustand, in dem er von Trieben bedrängt wird. [...] [Seite 29]
Eine Begrenzung und Zielsetzung erfolgt aber durch soziale Normen und Werte. Durch sie werden die Triebe und Wünsche der Mitglieder einer Gesellschaft in realisierbare Bahnen gelenkt. Eine moralische Ordnung ist für Durkheim ein umfassendes System von Verboten und Geboten. Ihr Ziel ist es, die Reichweite der möglichen Verhaltensweisen zu begrenzen. [...] Die Gesamtheit der moralischen Regeln bildet eine Mauer, an die viele Leidenschaften, Triebe und Bedürfnisse branden. An der Mauer sterben diese jedoch ab[FN 26]. Eine Befriedigung von Bedürfnissen und Wünschen wird dadurch aber nicht verhindert. Im Gegenteil: die Begrenzung des Strebens ist die Bedingung für die Möglichkeit der Befriedigung. [...] Das zentrale Wertsystem einer Gesellschaft muß von ihren Mitgliedern gelernt werden. [...] Die Umwandlung des Individuums [...] erfolgt also nach Durk- [Seite 30] heim dadurch, daß ein Wertsystem gelernt wird, das in der Form eines "kollektiven Gewissens" das Verhalten der Einzelnen reguliert. [ [FN 25] Vgl. u. a. Emile Durkheim: Moral Education. Translated by Everett K. Wilson and Herman Schnurer. Glencoe (Illinois) 1961, S. 42. [FN 26] Vgl. ebenda, S. 42.] |
Die Ausführungen zu Durkheim in diesem Fragment stammen fast vollständig aus Fend, obwohl nur ein Halbsatz als Zitat gekennzeichnet ist. |
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